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Lebendig auf dem Land

Der Bäcker ist zu, der Bus hält selten, einen Arzt gibt es schon ewig nicht mehr und vielleicht ist gar die Kirchenuhr stehen geblieben - die letzte Kneipe im Ort fristet ein eher trostloses Dasein und der einst schmucke Saal mit gebohnerten Holzdielen beherbergt seit Jahren die Wäscheleine oder das ausrangierte Kinderspielzeug statt geselliger Dorffeste und launiger Veranstaltungen. Die Traditionsvereine klagen allesamt über Nachwuchssorgen bis hin zur Auflösung, das Fernsehgerät dominiert die Abendunterhaltung nahezu konkurrenzlos.

In vielen Dörfern unserer Region geht der infrastrukturelle Notstand mit kulturellem Notstand einher, der Weg zu reinen Schlafdörfern scheint kaum aufzuhalten.

Seit einiger Zeit keimt aber auch wieder mancherorts neue Hoffnung, die Lust an gemeinsamer Aktivität innerhalb des eigenen Dorfes führt zu immer mehr originellen Festivitäten und Veranstaltungen.

Projekte des Netzwerks Kultur & Heimat haben zu dieser zarten Entwicklung sicher das ein oder andere beigetragen oder derlei Ideen befruchtet und befördert.

Mit dem Projekt Live in der Pampa / Lebendig auf dem Land möchte das Netzwerk Kultur & Heimat einen weiteren Beitrag zur Belebung des Landes und der Dörfer beisteuern.

Das Projekt

Mit einer wohldurchdachten Auswahl von regionalen, qualitativ hochwertigen Künstlergruppen (Musiker, Kindertheater, Unterhaltungskünstler) wird ein kleiner Tourneeplan durch Dörfer der Region geplant, organisiert und durchgeführt. Die Auswahl der Künstlergruppe wird vor Ort entschieden.

Die Künstlergruppen spielen ohne Festgage, sondern auf Kasse, die örtlichen Veranstalter sorgen für gute Verpflegung und werden in den Bereichen Organisation, GEMA, Technik und Werbung projektseitig unterstützt. Die Tournee wird als ganzes beworben.

Die wirtschaftlichen Risiken der Veranstaltungen werden somit für die Träger vor Ort minimiert, was eine höhere Bereitschaft zum Engagement zur Folge hat, die Schwelle, etwas zu wagen, ist niedrig angesetzt.

Neben dem direkten kulturellen Angebot auf dem Land, der Förderung von Künstlergruppen und dörflicher Gastronomie geht es bei diesem Projekt auch um längerfristige Ziele. Es soll angeregt werden, die notwendige Infrastruktur für kleine Veranstaltungen in den Ortschaften wieder herzustellen, also vielleicht auch den alten Saal mal wieder zu nutzen und auch das Interesse eines potenziellen Publikums dafür zu wecken.

Das Projekt wurde 2010 zum ersten Mal durchgeführt, 2012 gab es ist eine Neuauflage in den Monaten Oktober und November.

Pressespiegel

  • Presseberichte 2010 hier lesen
20.09.2010