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DorfSichten - Verlauf und Aktuelles in Grasdorf

Die Idee, DorfSichten in Grasdorf durchzuführen, entstand aufgrund des vorjährigen Netzwerk-Projektes Expedition Innerste Sprung. Die Expeditionsgruppe wanderte durch Grasdorf und wurde dort sehr gastfreundlich beherbergt sowie mit Informationen über den Ort versorgt. Gleichzeitig lernte Ortsbürgermeister Hans-Adolf Knopp die Ar­beit des Netzwerkes Kultur & Heimat kennen. Der Paradigmenwechsel des Bundes­wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“, welcher sich vor einiger Zeit vollzogen hatte, un­terstützte den Bürgermeister bei der Entscheidung, das Projekt DorfSichten in sein Dorf zu holen, da die Überschneidungen in der Zielsetzung zwischen Wettbewerb und Projekt offensichtlich waren. Grasdorf ist ein Dorf mit ca. 800 Einwohnern und gehört zu der Gemeinde Holle.

Sieben „Runde Tische“, eine Zukunftswerkstatt mit der Jugendfeuerwehr und die Ideenschau „Offene Zelte“ fanden im Rahmen von DorfSichten bis 2008 in Grasdorf statt. Dazwischen gab es Treffen in Arbeitsgruppen, Gespräche und die Veranstaltung „Advent im Stall“, die von einer AG eigenständig gleich am Anfang des Projektes umgesetzt wurde. Die Zahl der Teilnehmenden schwankte erheblich. Von anfänglich über 20 Teilnehmer wurden es in Etap­pen immer weniger, bis beim letzten Treffen nur noch eine Handvoll teilnahmen. Diese Ent­wicklung spricht von Konflikten, die während des Prozesses entstanden sind bzw. in die Pro­jektarbeit hinein getragen wurden. Wie sich im Folgenden darstellt, gab es ursprünglich eine hohe Motivation für die Projektteilnahme und ertragreiche Ergebnisse in Form von einem ausgearbeiteten Themenkatalog für das zukünftige Zusammenleben im Dorf.

 

Zukunftswerkstatt

Am 22.09.07 fand der erste „Runde Tisch“ in Form der Zukunftswerkstatt im Feuerwehrhaus Grasdorf statt. An diesemTreffen ermittelten die Teilnehmer einerseits, was sie in ihrem Dorf als erfreulich, bedenklich und ärgerlich empfinden. Andererseits wurde angesichts der drohenden Risiken, die der demografische Wandel mit sich bringt, in die Zukunft geschaut mit der Frage „Welche Bedingungen brauchen wir, um in unserem Dorf gut leben zu können?“ Die mittels Beantwortung dieser Frage gesammelten Ideen wurden dann in einer imaginären Reise in das Jahr 2020 in Grasdorf noch verfeinert und erweitert – hierbei durfte auch gesponnen werden. Visionen waren gefragt. Sehr eindrucksvoll war an diesem Tag die Aufbruchsstimmung, die sich vor allen Dingen über den gemeinsamen und Kreativität zulassenden Blick in die Zukunft ergab.

 

Arbeitsgruppen und Ideenschau

An dem zweiten „Runden Tisch“ wurden dann schon die vorhandenen Ideen zu Themen gebündelt, priorisiert und mit Arbeitsgruppen versehen. Folgende Kernthemen haben sich für DorfSichten in Grasdorf entwickelt und wurden in Arbeitsgruppen bearbeitet: Leitbild, Dorfversammlung, Dorfplatz, Dorffest, Dorfladen und die Fi­nanzierung. Diese Zukunftsthemen wurden bei der Ideenschau „Offene Zelte“ am 28.6.08 im Garten der evangelischen Kirche präsentiert.
Zur Ideenschau

 

Weiterarbeit und Perspektiven

Nach der Ideenschau gab es noch 2 moderierte Treffen. Der 6. „Runden Tisch“ fand mit einigen neuen Teilnehmer statt, bei denen durch die Ideenschau das Interesse geweckt wurde. An diesem Abend im Landjugendheim wurde mittels der Auswertung der Meinungskärtchen festgehalten, dass alle Themen zu über 68% als wichtig eingestuft wurden. Dies ist ein Erfolg, der zeigt, dass die erarbeiteten Themen gut sind. Außerdem fanden sich an dem Abend alte und neue Teilnehmer zusammen, die die Umsetzung des Dorffestes als nächstes in Angriff nehmen wollten. Die Planungen sind in der Zwischenzeit noch weiter fortgeschritten: Im Sommer 2009 fand ein vereinsübergreifendes Dorffest im Rahmen des „Innerste Leuchten“ des Netzwerk-Projektes Rosen & Rüben statt.

Die vorangegangenen Konflikte konnten jedoch nicht an diesem Abend und auch später nicht gelöst werden, was zu einer Auflösung der ursprünglichen DorfSichten-Gruppe führte. In einem Rückblick beim letzten offiziellen Treffen wurde resümiert, dass es für die entwickelten Sachthemen an sich immer einen Konsens gab, aber die Teilnehmer und auch das Projektteam sich bei der Ausarbeitung der Themen auf der Kommunikationsebene verloren haben. Einige Konflikte sind innerhalb des Projektes entstanden und haben sich mit alten Dorfkonflikten vermischt. Die notwendigen Schritte und Mittel, die eine Konfliktlösung verlangt, waren im Rahmen des Projektes nicht möglich und nicht vorhanden.

Als beachtenswertes Ergebnis kann trotzdem festgehalten werden, dass die oben genannten Sachthemen noch vor Jahresende als unterstützenswert und wichtig in einem überparteilichen Entschließungsverfahren im Ortsrat verabschiedet wurden. Es bleibt also spannend, was aus den Ideen wird...

 

Kontakt

Hans-Adolf Knopp

Am Thieberg 8
31188 Holle