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Sehenswert


Aussichtspunkte

Tosmar Höhenzug

Sein Gipfel befindet sich 2 km südlich von Söhre und 2,1 km südwestlich von Röderhof, beide sind Ortsteile von Diekholzen.

Von der Gaststätte Söhrer Forsthaus geht es nach Osten zur Tosmarhütte und weiter bis zum Restaurant Waldfrieden. Wenn man von hier bis zum Gut Röderhof geht, hat man einen fantastischen Blick bis zum Galgenberg.

Kloster Marienrode

Zu finden: Auf dem Gutshof, 31139 Hildesheim

Von Diekholzen der Alfelder Straße und dann der L485 Richtung Hildesheim folgen. Wenn man direkt hinter dem Landhaus Heidekrug links abbiegt und sich an der großen Feldscheune wieder links hält, erreicht man das Klostergut Marienrode. Von hier aus kann man die Umgebung und Häuserspitzen von Diekholzen sehen, das von Waldgebieten umgeben ist.

Mühlenberg

Der Mühlenberg liegt bei Barienrode, einem Ortsteil von Diekholzen, und ist vom Krähenweg aus zu sehen. Wenn man auf den Mühlenberg bei Barienrode spaziert, hat man einen sehr schönen Blick über ganz Diekholzen.


Monumente

Heiligenhäuschen

Zu finden: Jakobusweg/Ecke Marienburger Straße

Jahrhundertelang stand das Heiligenhäuschen am Alten Weg im Ortsteil Heiligenholz. Bei der Bebauung dieses Gebietes wurde es am Anfang des 19. Jahrhunderts an den Anfang des Dorfes zwischen zwei mächtige Linden bei der Bahnbrücke an der Alfelder Straße verlegt. Es wurde traditionell von Waldarbeiten und Durchreisenden zum Gebet aufgesucht, ehe man sich an die Arbeit im Wald begab. Wegen Baufälligkeit wurde es 1969 abgebrochen und am Jakobusweg wieder errichtet. Viele Sagen ranken sich um das Heiligenhäuschen mit seiner beeindruckenden Madonnenstatue. Es ist auch heute noch eine Station bei der Fronleichnamsprozession und wird von vielen Pilgern besucht, die auf dem Jakobsweg sind.

Hudestein

Man findet den 1,60 m großen Grenzstein nicht direkt im Ort, aber er gehört zur Gemeinde Diekholzen und steht sehr versteckt im Wald, am Übergang zum Eschenberg. Er wurde 1930 in der Erde liegend gefunden und 1931 auf dem Originalsockel wieder aufgestellt. Die in Stein gehauene Urkunde des Domkapitels von 1669 hat folgendem Text:

Von Diesem
vor dem Berge
Nacheinander gesetzten
Steinen bis auf die Böster
in dem Closter Escherde
Baruel Dern. V Eschhauseren
die Mithude dergestalt
vergönnet worden,
das sie dem Herrn
Obedientario und 5 Dörfern
alljährlich auf Michaelis
5 Thaler Pro RECOGNITIONE (Anerkennungsgebühr, Anm. d. Red)
geben sollen.

Damit wurde damals ein langer Streit um das Weiden des Viehs im Wald geregelt. Rinder und Schweine fraßen dort im Eichenwald unter den Bäumen und die Viehbesitzer stritten sich, wessen Tiere dort weiden dürften. Das Problem wurde vom Domherrn finanziell gelöst, für fünf Taler war es aus der Welt.

Ehrenmale

Zu finden: Schützenstraße

Am Ende der Schützenstraße erinnern Ehrenmale an die Toten des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Hier finden im November jedes Jahr Kranzniederlegungen zu Ehren der Verstorbenen statt.

Denkmal Kaliwerk Hildesia

Zu finden: Söhrer Tor

Am östlichen Rand von Diekholzen in der Straße Söhrer Tor erinnert ein Denkmal an das frühere Kaliwerk Hildesia.


Historische Baulichkeiten

In einem Dorf mit so langer Geschichte wie Diekholzen gibt es viel Historisches zu entdecken. Nähere Informationen findet man hier.

Der Wegweiser der Ortschaft Diekholzen ist auch als Prospekt in der Gemeindeverwaltung in der Alfelder Straße 5 erhältlich. Diese ist wie folgt für den Publikumsverkehr geöffnet: Montags 8.00-12.00 und 13.30-15.30, mittwochs 8.00-12.00 und 13.30-15.00 Uhr, donnerstags 13.00-18.00 uns freitags 8.00-12.00 Uhr.


Dies ist eine Auswahl von Sehenswürdigkeiten im Ort: 

Katholische Kirche St. Jacobus der Ältere

Zu finden: Kirchweg 4

Die katholische Kirche St. Jacobus der Ältere ist 1656 als Fachwerkbau errichtet worden. Sie besaß einen mittelalterlichen Vorgängerbau, dessen Mauerwerk zum Teil in den späteren Bau einbezogen wurde. Vermutlich stammt dieser Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert. Anstelle eines Glockenturms bekam die Kirche einen Dachreiter, wie bei den Zisterziensern üblich. Der Glockenturm steht noch heute etwas abseits neben der Kirche. 1748 befand sich die Kirche in einem so schlechten Zustand, dass sie abgerissen wurde, aber bis 1754 im Stil der Renaissance neu errichtet wurde.

Die sehenswerte Kirche in schöner Hanglage, deren Grundmauern aus dem Mittelalter noch erhalten sind, war anfangs kleiner als heute. Im 18. Jahrhundert wurde sie vergrößert und bekam im Westen einen Vorbau, in dem sich die Treppe zur Orgel befindet. 1992 wurde vom Hildesheimer Architekten Thumm eine moderne Fassade vorgesetzt.

Im Innern fällt der barocke Altaraufsatz auf und man kann Reste von gotischen Malereien entdecken. Interessant sind auch die Kirchenfenster, die traditionelle Motive mit expressionistischen verbinden, was ungewöhnlich für ihre Entstehungszeit um 1930 ist. Sie kommen aus der Glasmalereiwerkstatt Solln in München. Man sieht den Heiligen Dominikus mit Rosenkranz und Christus als König der Könige. Wertvolle mittelalterliche Holzskulpturen sind besonders eine Pietà (die Darstellung Mariä mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus) aus dem 15. Jahrhundert und eine flache Skulptur auf einer Konsole, die Darstellung des heiligen Jakobus von 1520 mit Jakobushut und Pilgermuschel. Vorne in der Kirche am Chorscheitel kann man im runden Fenster noch einmal eine Jakobsmuschel entdecken, die der Hildesheimer Künstler Paul König 1992 geschaffen hat.

Die Deckenmalerei aus dem 19. Jahrhundert zeigt verschiedene Medaillons: die Bischöfe Bernward und Godehard und den hl. Jakobus und gegenüber den hl. Johannes von Gott.

Die großen Gemälde an den Kirchenwänden sind aus dem 18. Jahrhundert.

Die Grabsteine von Heinrich Cronen, der 1713 gestorben ist, und seines Sohn Andreas Cronen sind an der Choraußenwand zu sehen und man vermutete bisher,  dass es sich hier um den Bauleiter der Kirche und seinen Sohn handelte. So wird es in der Chronik der Kirche erwähnt. Der Bauleiter Heinrich Krone ist aber nicht identisch mit der Person gleichen Namens auf der Grabplatte, denn dieser Heinrich Cronen war ja bereits verstorben, als die Kirche 1748 bis 1754 erbaut wurde. Möglicherweise hat ein Nachkomme die Grabsteine seiner Vorfahren um 1750 in die Chormauer integriert.

An der Kirchenmauer fallen Gedenktafeln mit vielen Namen auf. Sie waren Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus der ehemaligen Sowjetunion und sind wahrscheinlich bei einem Explosionsunglück in der Munitionsfabrik (MUNA) 1944 ums Leben gekommen. Ein schwerer Unfall bei der Munitionsherstellung und -lagerung forderte 33 Menschenleben, wobei es sich überwiegend um junge Mädchen handelte. Hier ruhen auch sechs Opfer in einer kleinen Reihe entlang der Kirchenmauer. Nähere Infos findet man hier.

Auferstehungskirche

Zu finden: Tannenkamp 1

Diekholzen gehörte seit Anfang des 14. Jahrhunderts zum Kloster Marienrode. Durch die Säkularisierung des Hochstifts Hildesheim 1802/03 wurde die Gemeinde preußisch, 1807 westfälisch und kam schließlich 1813 zu Hannover. Aber die Reformation im 16. Jahrhundert setzte sich in Diekholzen nicht durch, die Bürger blieben katholisch. Und doch gab es bald erste lutherische Einwohner, die teils in Hildesheim oder auch in Sibbesse zum Gottesdienst gingen. Ab 1831 wurde die Wallfahrtskapelle Cosmas und Damian in Marienrode den evangelischen Christen überlassen und bis 1948 feierten sie dort ihren Gottesdienst.

Anfang des 20. Jahrhunderts kamen durch den Anfang des Kalibergbaus immer mehr Familien der Schachtarbeiter, die überwiegend evangelisch waren. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen Flüchtlinge aus dem Osten dazu. Die evangelische Gemeinde wuchs und so fand ihr Gottesdienst nun alle zwei Wochen in der Katholischen Kirche statt.  Anschließend wurde die evangelische Schule als eigenständige gottesdienstliche Stätte ausgestaltet und 1957 in Benutzung genommen. Am 1.4.1962 wurde die evangelische Kirchengemeinde Diekholzen gebildet, zu der auch die Christen aus Söhre gehören. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Gemeinde 1200 Mitglieder. Man wünschte sich eine Kirche in Diekholzen, am 12.8.1962 wurde der Grundstein für die Auferstehungskirche gelegt und am 20.12.1962 konnte das Richtfest gefeiert werden. Pfingsten 1963 konnte die Kirche eingeweiht werden und 50 Jahre später feierte die Kirchengemeinde mit einem Festgottesdienst ihr 50. Kirchenjubiläum.

Die Kirche ist ein schlichter Saalbau in asymmetrischer Form mit geputzten Wänden und einer Holz-Riemendecke. Das Mosaik hinter dem Altar aus Anröchter Stein (ein besonders alter, sehr harter Sandstein) ist eine Darstellung des Himmlischen Jerusalem. Die bunten Glasfenster zeigen die Taufe Jesu, Jona im Walfisch und den Fischzug Petrus und sind ein Blickfang in der Kirche. Sie kommen besonders gut bei Sonnenschein zur Geltung.

In der Kirchengemeinde gibt es regelmäßig Spiele-Nachmittage und Seniorentreffen. Die Räumlichkeiten werden auch als Übungsräume von zwei Bands – „Wegweiser“ und „Black Dice“ – genutzt, die die Gottesdienste oft musikalisch begleiten.

Alte Bauernhäuser

Zu finden: Alter Weg, Schwarzer Weg, Söhrer Tor


Der Bereich Alter Weg, Schwarzer Weg und Söhrer Tor ist wohl der älteste Teil des Ortes. Bis 1883 verlief der Alte Weg im Flussbett der Beuster bis zum Krähenweg Richtung Hildesheim. Dieser Weg war so schmal, dass sich zwei Fahrzeuge nicht begegnen konnten. Man regelte die Vorfahrt der Fuhrwerke damals mit Peitschenknallen. Von der Katholischen Kirche über den Kirchweg ist dieser alte Teil des Dorfes gut zu erreichen und hier finden wir auch einige alte Bauernhäuser, z.B. den sehenswerten Bauernhof der Familie Marheineke im Schwarzen Weg 20.

Comblouxbrunnen

Zu finden: Alfelder Straße, gegenüber der Einmündung zur Marienburger Straße

Die Partnergemeinde Combloux in Frankreich stiftete diesen Brunnen und zum 25-jährigen Bestehen dieser Partnerschaft wurde eine Sitzbank aufgestellt. Bei einem Rundgang durch den Ort kann man sich hier beim Plätschern des Wassers ausruhen. 

Siedlung Kolonie der ehemaligen Bergarbeiter

Zu finden: Alfelder Straße, Dorfmitte

An der Alfelder Straße stehen mitten im Ort noch heute die Häuser für die Arbeiter der Schachtanlage Hildesia. Die Außenwände sind aus Natursteinen und der in sich geschlossene Baukomplex prägt das Bild des Ortes. Der Name Kolonie hat sich bis heute gehalten.

Direktorenvilla

Zu finden: Am Bahnberg 3

Am Bahnberg 3 steht die ehemalige Direktorenvilla mit Remise, Nebengebäuden und einem Park. Das Gelände wird von einem Holzzaun umgeben, der denkmalgeschützt ist. Diese Villa war der Wohnsitz des Betreibers der Kali Bergwerke und wurde anschließend von Heinz-Josef Adamski (1911-2002), einem Historiker, Volkskundler und Gymnasiallehrer bewohnt. Er wurde auf dem Friedhof der katholischen Jakobuskirche in Diekholzen beerdigt. Heute ist die Villa wieder in Privatbesitz. Da die ganze Anlage unter Denkmalschutz steht, ist eine Renovierung schwierig und kostspielig und so verfällt das Anwesen leider zusehends.

Kreiskrankenhaus - Ehemalige Lungenklinik

Zu finden: Bahnberg 5

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es in Diekholzen noch kein Krankenhaus und auch keinen Arzt oder eine Hebamme. Die Krankenversorgung wurde erst 1926 verbessert, weil nun Krankenschwestern im Ort tätig wurden.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs strandeten Millionen Menschen in Deutschland und brauchten medizinische Versorgung. Aus dem früheren Kneipp-Kurheim an der Alfelder Straße, das Ende des 19. Jahrhunderts als Hotel der Grubengesellschaft Glückauf gebaut worden war, wurde nun ein Krankenhaus für ehemalige Zwangsarbeiter  und andere „Displaced Persons“. So wurden die Menschen genannt, die durch den Krieg ihre Heimat verloren hatten und auf ihre Rückkehr warteten. Viele ehemalige Zwangsarbeiterinnen brachten dort ihre Kinder zur Welt.

Durch schlechte Ernährung, einen sehr kalten Winter und mangelnde Hygiene breiteten sich ab 1947 Infektionskrankheiten aus und so nahm auch die Tuberkulose stark zu. Viele „Displaced Persons“ waren inzwischen in ihre Heimatländer zurückgekehrt, so dass das Gebäude in eine Lungenklinik umgebaut werden konnte. Bis 1964 wurde es als Kinderheilstätte genutzt, danach wurde es Jugendbegegnungsstätte und Kindergarten. 1988 wurde es abgerissen.

Oberhalb der Alfelder Straße wurden währenddessen ehemalige Arbeiterbaracken der Munitionsanstalt in Patientenhäuser umgebaut. Ab 1949 kamen nun Patienten in die Lungenklinik am Bahndamm und die Luft in Diekholzen wurde als „heilklimatisch gut“ bezeichnet. Daraus wurde die überregional bekannte Lungenklinik, die bis 2018 bestand.

Seit einem Brand im Frühjahr 2024 ist das Gelände nicht mehr zugänglich.

Heidekrug

Zu finden: Heidekrug 55

Außerhalb von Diekholzen Richtung Hildesheim liegt heute noch das Landhaus Heidekrug. Bereits seit 1871 gehört der Heidekrug zu Diekholzen. Er liegt an der Gemeindegrenze an der L 485 nach Hildesheim und wurde 1712 vom Kloster Marienrode errichtet. Es ist immer noch eins der bekanntesten Ausflugslokale und sicherlich auch das älteste und geschichtsträchtigste. Hier konnte man den Wandel der ländlichen Lebensverhältnisse, verschiedene Aspekte der Kirchen-und Klostergeschichte und viele Alltagsgeschichten verfolgen. Der Heidekrug gehörte bis 1871 zum Kloster Marienrode und wegen seiner exponierten Lage und der besonderen Rechtsstellung der Zisterzienser von Marienrode gab es immer wieder Konflikte mit dem Hochstift Hildesheim.

Hier ist besonders der Bierstreit mit Hildesheim zu nennen. Da der Heidekrug zum Kloster Marienrode gehörte, beharrten die Zisterzienser darauf, eigenes Bier „akzisfrei und ohne Licent (Verbrauchssteuer)“  auszuschenken. Der Heidekrug war auf Klosterland errichtet worden, und damit auf calenbergischem Territorium und unterstand nicht der Stadt Hildesheim. Da es aber auch gute Verbindungen des Fürsten in Hannover nach Hildesheim gab, versuchte man, eine gemeinsame Lösung für alle zu finden. Hannover empfahl den Zisterziensern im Heidekrug, nun nicht mehr ihr „Marienbier“ auszuschenken, sondern Bier und Broyhan (Starkbier) aus Hildesheim. Darauf wollten sich die Mönche nicht einlassen, sie senkten als Entgegenkommen nur ihre Bierpreise, so dass das Bier im Heidekrug nicht billiger war als im Hochstift. Nach langem Streit wurde festgehalten, dass der Heidekrug nicht zum „Braudistrikt Hildesheim“ gehöre, die Mönche durften aber nun auch keine „klösterlichen Getränke“ mehr in die Stadt Hildesheim exportieren.

Während der preußischen Besetzung Hannovers wurde das Kloster Marienrode aufgehoben und kam 1809 zum Königreich Westphalen, ab 1813 gehörte es dann wieder zu Hannover.

Im 18. Jahrhundert war die Einrichtung des Gasthauses sehr einfach: Es gab zwei Bänke, drei lange Tafeln, zwei Schränke und drei Öfen. „Außerdem gab es einen eigenen Backofen, eine Räucherkammer, eine Milchstube, Kuh-und Pferdestall, eine kleine und eine große Stube, darüber drei Kammern. Im Garten befanden sich Lauben, eine überdachte Kegelbahn und vier von Buchsbaum gesäumte Wege.“ Außerdem gehörten zwei große Gärten dazu, und das Recht, Schweine und Kühe auf die klösterlichen Weiden zu treiben. Scheune und Backhaus standen neben dem Gasthof und ein Wald gehörte auch dazu. 

Schnell wurde der Heidekrug zu einem beliebten Ausflugsziel, auch für die Hildesheimer. Außerdem fand man das Starkbier der Mönche geschmackvoller als das Bier aus Hildesheim.

Die Gastwirtschaft lohnte sich für die Betreiber, und so bewarben sich immer wieder neue Pächter, wobei nicht immer alles rechtens zuging. So wurde Anfang des 19. Jahrhunderts Hehlerware (ein Ballen Baumwolle) im Heidekrug versteckt, worauf die Wirtsleute verhaftet wurden und die Mönche einen neuen Pächter einstellten, der das Gasthaus umbauen und modernisieren ließ. 

An einem kalten, klaren Wintertag im Februar 1836 fing in der Nacht der Dachstuhl des Gasthofes Feuer. Die Familie und die Mägde konnten noch die Kinder, die Kühe und Pferde und einige Sachen aus dem Haus schaffen. Der Nachtwächter aus Diekholzen, der die Flammen gesehen hatte, gab Alarm und bald waren aus dem Ort die Sturmglocken zu hören. Die Diekholzener eilten zur Hilfe und versuchten zu löschen, doch der Heidekrug brannte vollkommen ab. Die Ursachen konnten nie richtig geklärt werden. Man vermutete, es handele sich um einen Schornsteinbrand. Der Wiederaufbau wurde so teuer, dass sich der Schankbetrieb für diesen Pächter nicht mehr lohnte und so verpachtete er den Heidekrug weiter. Jetzt gab es einen häufigen Betreiberwechsel. 1871 wurde der Heidekrug von den Mönchen schließlich verkauft und der Gemeinde Diekholzen zugeschlagen. 

1945 kam es am Heidekrug zu einem verhängnisvollen Ereignis. Ein deutscher Soldat zündete eine Panzerfaust, die die vorrückenden US-Panzer vom Roten Berg bei Alfeld zurückhalten sollte. Wegen der exponierten Lage des Heidekrugs an der Straße von Hildesheim nach Alfeld beschossen anschließend die Amerikaner das Stallgebäude des Heidekrugs. Dabei wurden zwei deutsche Soldaten und der 84-jährige Pächter des Heidekrugs getötet.

Nach dem Krieg wurde der Heidekrug wieder zum beliebten Ausflugslokal für Leute aus der Umgebung, die nun auch motorisiert kamen. 1964 kam der Heidekrug sogar kurz in einer Szene in dem Hitchcock-Film „Torn Curtain – Der zerrissene Vorhang” vor.

Der Heidekrug mit seiner wechselvollen Geschichte „repräsentiert für Diekholzen ein Stück gemeinschaftlicher Identitätsbildung“ und wird als Ausflugslokal mit moderner Gastronomie immer noch gerne aufgesucht.