Inhalt

Sehenswert


Aussichtspunkte

Panoramaweg

Wer einen schönen Blick über Heyersum in das Umland genießen will, kann das im Rahmen einer Wanderung über den Panoramaweg oberhalb der Saline tun. Eine Übersicht und Wegbeschreibung findet man auf der Wanderkarte am Friedhof von Heyersum an der B1.


Monumente

Verschiedene Grabsteine

Zu finden: Gronauer Straße

Bis zur Verlegung des Friedhofes an die Gronauer Landstraße war der Kirchhof der Mauritiuskirche die Begräbnisstätte des Dorfes. Aus dieser Zeit sind kaum Grabsteine erhalten geblieben. Nur der Steinsockel an der Südseite der Kirche steht noch an seinem ursprünglichen Platz. Es ist der Grabstein der Landwirtsfamilie Ihßen. Weitere Grabsteine findet man auf dem nördlichen Kirchhof, sie stehen aber nicht an den Stellen der ursprünglichen Gräber.

Alte Grabplatte

Zu finden: Gronauer Straße

Die Sandsteinplatte vor dem alten Schulhaus wurde vom Ehepaar Andreas von Dieckmann genannt Schumborg und Margareta von Reden in Auftrag gegeben und erinnert an drei im April 1648 im Alter von zwei bis fünf Jahren verstorbene Kinder, von denen nur noch die Namen Hans-Jacob und Anna Catarina lesbar sind. Der Name des zweitgeborenen Kindes ist nicht mehr zu entziffern. Das ebenfalls nur noch in Bruchstücken und für Kindergrabstätten typische erhaltenen Bibelzitat aus Mk 10,14 (Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes) spricht dafür, dass die Geschwister vermutlich an einer ansteckenden Krankheit verstorben sind (vgl. Wulf, Christine, Die Inschriften des Landkreises Hildesheim , S.375, L. Reichert Verl.,Wiesb.2014)

Der ursprüngliche Standort der Platte ist nicht mehr zu ermitteln. Lange lag sie später als Trittstufe vor einem Bauernhaus in der Gronauer Straße 30 gegenüber der Kirche und nach dessen Abriss unter der Wandertafel am Friedhof. Erst 2008 wurde der Grabstein restauriert und hat seitdem unter den Fenstern des alten Schulhauses einen angemessenen Platz auf dem Kirchhof.

Ehrenmal

Zu finden: Gronauer Straße

Auf dem nördlichen Kirchhof errichteten die Heyersumer 1923 ein Kriegerdenkmal mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege. An dieser Stelle hatte bis Mitte des 19. Jahrhunderts das Pfarrwitwenhaus gestanden. Es wurde wegen Baufälligkeit abgerissen und nicht wieder neu aufgebaut.

Sühnesteine

Zu finden: Kreuzstraße, am südöstlich Ortsausgang

Wer Heyersum über die Kreuzstraße verlässt, stößt am Ortsausgang direkt an der B1 auf drei alte Kreuzsteine. In der Heyersumer Dorfgeschichte ist dazu Folgendes zu lesen:

Als die Heyersumer die Bedeutung der Kreuzsteine nicht mehr genau wussten, erzählten sie sich folgende Geschichte:

Während des schrecklichen Dreißigjährigen Krieges soll Heyersum von der Pest heimgesucht worden sein. Fast das halbe Dorf war schon dahingerafft. In höchster Not hat eine weise Frau geraten, am Ortseingang 3 Steine mit einem Kreuz aufzustellen. Alsbald ist die fürchterliche Seuche erloschen. Die Steine sollen aber immer am Dorfrand stehen bleiben, sonst könnte die Pest wieder zurückkommen.

Eine andere Sage um diese Steine weiß zu erzählen:

In einem Kriege, der hier vor langer, langer Zeit tobte, sind am Salzbrink drei hohe Offiziere im Kampf gefallen. An der Stelle wo früher die Steine standen, soll man sie begraben haben.

Die Deutung, die historisch anerkannt ist, ist folgende:

Auf dem Soltbrink wurde eine Gerichtsverhandlung geführt, weil ein Mitbürger ermordet worden war. Auch in Verhören konnte man nichts über den Täter erfahren. So stellten die Angehörigen einen Sühnestein auf. Er sollte den Mörder an seine schändliche Tat erinnern, und das Gewissen sollte ihm keine Ruhe geben.

Die Steine haben ein unterschiedliches Aussehen. Wahrscheinlich sind sie zu unterschiedlichen Zeiten aufgestellt worden, aber wohl aus gleichem Grund. Sie standen ursprünglich auf dem Salzbrink, sind dann im 19. Jahrhundert an die Heerstraße gesetzt worden und kamen erst später auf den sicher geeigneten und würdigen Platz am Dorfeingang.

aus: Heyersumer Dorfgeschichte - Dorfchronik von Heyersum, bearbeitet von Gerhard Puhrsch, S. 129, Heyersum 1984

Eine liebevoll zusammengestellte Dokumentation über Kreuzsteine in Deutschland und Europa finden Sie hier.

Kreuz des Ostens

Zu finden: Großer Salzbrink/Mühlenberg, südlich von Heyersum oberhalb der B1

Oberhalb der B1 im Süden von Heyersum steht ein mächtiges Holzkreuz, das schon von weither zu sehen ist. Der Hügel, auf dem sich dieses Kreuz erhebt, wird von den Heyersumern Großer Salzbrink oder auch Mühlenberg genannt. Reiche steinzeitliche Funde weisen mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass sich an dieser Stelle eine Kultstelle befand.

Um 1050 soll Kaiser Heinrich III. auf dem Salzbrink zwei Gerichtsverhandlungen abgehalten haben. In einer Urkunde aus dem Jahre 1393 wird von einem Gerichtstag auf dem Soltberge bowen Hoyrssen berichtet, an dem u.a. Bischof Gerhard von Hildesheim teilnahm. Noch 1769 werden Gerichtsverhandlungen in Heyersum erwähnt.

Später standen auf dem Salzbrink Windmühlen, die dem Hügel auch den Namen Mühlenberg gaben. So erinnert man sich in Heyersum noch bis ins 20. Jahrhundert hinein an eine Bockwindmühle, die bei einem Sturm umgerissen und Jahre später durch eine massive Holländermühle ersetzt wurde. Diese letzte Mühle brannte 1909 oder 1910 vollständig nieder, die Bodenplatte mit einem Stück Treppe sind aber bis heute erhalten geblieben.

Das große Kreuz aber, das seit 1961 auf dem Hügel über Heyersum steht, ist auf Initiative des Bundes der Vertriebenen aufgerichtet worden. Es trägt den Namen Kreuz des Deutschen Ostens und soll an Not und Vertreibung vieler Deutscher aus ihrer Heimat nach dem 2. Weltkrieg erinnern. Nach Zerstörungen wurde es 1990 und 2006 neu eingeweiht.

In Deutschland gibt es mehrere hundert Ostlandkreuze. Weitere Kreuze in Niedersachsen findet man an den Uhlenklippen im Harz in der Nähe von Bad Harzburg sowie in Diepholz und Otterndorf.


Historische Baulichkeiten

S.-Mauritius Kirche

Zu finden: Martin-Luther Platz

Zum Besitz des St.-Mauritius-Klosters (Mauritius = dt. Moritz) in Hildesheim gehörten nach einer Besitzbestätigung durch Bischof Bernhard aus dem Jahr 1051 neben drei weiteren Kirchen und zwei Kapellen auch die Kirche von Heyersum. Diese Verbindung ist sicherlich der Grund dafür, dass diese Kirche ebenfalls unter den Schutz des Heiligen Mauritius gestellt wurde. Auch in einem Register von 1481 werden im Zusammenhang mit den Besitztümern des Mauritiusstifts auf dem Moritzberg die Kirche in Heyersum sowie deren Tochterkirche in Mahlerten erwähnt.

Zur Zeit der Hildesheimer Stiftsfehde bleibt St. Mauritius trotz reformatorischer Neuordnungen zunächst katholisch. Erst 1543 wird hier die evangelische Gottesdienstordnung eingeführt.

Die Entstehung des heutigen Kirchengebäudes wird auf die Zeit um 1250 geschätzt. Der älteste Teil der Kirche ist der Altarraum, das Fenster hinter dem Altar hat noch die ursprüngliche romanische Form, seine farbliche Gestaltung erhielt es jedoch erst 1953 durch den Hamburger Künstler Claus Wallner. Es zeigt den auferstandenen Christus, links und rechts von ihm zwei schlafende Wächter. Vermutlich hatte das Hauptschiff ebenfalls romanische Fenster, sie wurden aber im Rahmen einer Renovierung um 1736 im klassizistischen Stil vergrößert. Bei Renovierungsarbeiten der Außenmauern stieß man auf zwei unter Putz liegende romanische Fensteröffnungen in der Südwand der Kirche, von denen eines nach Abschluss der Arbeiten in seinen Konturen sichtbar geblieben ist.

Seinen heutigen Turm hat die Mauritiuskirche erst seit 1836, wie die Inschrift über der einzigen und im Westen liegenden Tür bestätigt. Die alten Glocken der Kirche sprechen aber dafür, dass St. Mauritius zumindest im 15. Jahrhundert einen Kirchturm hatte, der aber möglicherweise neben der Kirche stand, denn in einer Urkunde aus der Zeit des Neubau heißt es: Dem turmlosen Schiff wurde ein Turm vorgesetzt und ein Mauerverbund zwischen Kirchenschiff und Turm lässt sich nicht erkennen. Die beiden Kirchenglocken aus dem 15. Jahrhundert und von 1645 haben die Weltkriege überstanden und wurden 2015 restauriert.

Den Innenraum des Kirche betritt man durch die erwähnte Tür im Kirchturm. Der Boden des Turmraumes ist ausgelegt mit mehreren alten Grabplatten, die nur bei geöffneter Turmtür gut zu betrachten sind. Eine dieser Steinplatten ist der Grabstein von Heinrich Schlote, der von 1666 bis 1690 Pastor in Heyersum war.

Im Inneren der Kirche wurde die gerade Holzdecke im 15. Jahrhundert durch eine Gewölbedecke ersetzt. Der Altar ist ein steinerner Opfertisch und gehört vermutlich schon von Beginn an zur Mauritiuskirche. Er enthält Weihekreuze aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieser Altartisch durch einen barocken Hochaltar erweitert. Dieser wurde im Zuge einer großen Renovierung zwischen 1828 und 1836 durch einen klassizistischen Altar abgelöst, welcher jedoch mit der Neugestaltung des Kirchenraums wieder entfernt wurde. Der durch alle Zeiten unveränderte Altartisch wurde erst 1953 durch ein Kruzifix des Hamburger Künstlers F. Fleer und einen Taufstein ergänzt. Zu den wertvollsten Stücken von St. Mauritius gehören ein Altarleuchter von 1586 und ein weiterer, eine Kopie des ersten von 1738. Ebenfalls aus diesem Jahr stammt der kleine Kronleuchter zwischen Kanzel und Taufstein.

Die Kanzel, die in der Heyersumer Kirche schon an unterschiedlichen Stellen gestanden hat, hat ihren Platz seit 1952 links vorn im Chorraum. Im selben Jahr wurde auch die bis an den Altarraum reichende barocke Empore verkürzt.

Eine Orgel wird bereits im Jahr 1675 erwähnt. Das heutige Instrument stammt aus dem Jahr 1724, wurde aber mehrfach umgesetzt und umgebaut und zuletzt 1964 vollkommen erneuert.

Links neben der Orgel und von unten aus dem Kirchenraum kaum zu sehen hängt ein Gemälde von Oscar Wichtendahl (link zu 1.4), einem Hannoveraner Künstler, der dieses Gemälde etwa zur Jahrhundertwende 1899/1900 schuf und der Kirchengemeinde anschließend überliess. Das Bild, das den Titel „Jesus über Heyersum“ trägt, zeigt Christus als Schützer des Ortes. Der Turm der Kirche und die Heyersumer Saline, die Wichtendahl 1900 gekauft hatte und deren Gartenanlage er neu gestaltete, sind bei genauer Betrachtung zu erkennen. Durch den Kontakt zur Kunsthistorikerin Anne Kehrbaum liess sich 2019 ein Zusammenhang zwischen dem Heyersumer Gemälde und dem Altarbild der Markuskirche in Hannover herstellen, das ebenfalls von Wichtendahl für diese Kirche geschaffen wurde und bei dem er das Bildmotiv paktisch kaum variierte. Es ist zu vermuten, dass das Heyersumer Gemälde als Vorlage für das Altarbild der Markuskirche diente.

Altes Pfarrhaus

Zu finden: Martin-Luther Platz

Biegt man in Heyersum von der Gronauer Straße in die kleine Straße Martin-Luther-Platz ab und folgt dieser geradeaus, so stößt man am Ende auf das alte Pfarrhaus. Es wurde 1847 gebaut und ersetzte das an gleicher Stelle stehende, strohgedeckte und baufällig gewordenen Vorgängergebäude.

Erhalten geblieben ist die dazugehörende Scheune von 1730. Seit im Jahre 1928 der damals in den Ruhestand versetzte Pfarrer aus dem Pfarrhaus auszog und die Pfarrstelle in Heyersum 1931 aufgehoben wurde, ist das Obergeschoss vermietet, das Untergeschoss wird von der Kirchengemeinde genutzt.

Altes Schulhaus

Zu finden: Martin-Luther Platz

Die Gründung von Volksschulen, in denen man im Gegensatz zu den schon vorher bestehenden Lateinschulen in deutscher Sprache unterrichtete, wurde durch die Reformation eingeleitet. Die Lehrer dieser Schulen hatten immer auch gleichzeitig das Amt des Küsters inne. In Heyersum sind die Namen dieser Lehrer von 1645 an lückenlos bekannt. Unterricht fand im Wohnhaus des Lehres statt. Das alte Schulhaus aus rotem Backstein neben der Kirche war ein Erweiterungsbau zum damaligen Lehrerhaus mit einem Schulzimmer und wurde von 1886 bis 1954 als genutzt. Zusätzlich entstand 1951 ein weiteres Gebäude mit einem Klassenraum am Martin-Luther-Platz gegenüber der Tischlerei Hamelmann. Die dritte und letzte Schule wurde 1969 mit zwei Klassenräumen am Schmiedekamp eingeweiht und ersetzte die beiden anderen Schulzimmer. Am 1. März 1972 wurde die selbständige Volksschule Heyersum jedoch aufgelöst. Die Dorfkinder besuchen seitdem die Grundschule im Gemeindezentrum Nordstemmen und das mittlerweile renovierte Schulgebäude wird heute als Kindergarten genutzt.

Das alte Lehrerhaus neben der Kirche, ein Fachwerkhaus in der damals üblichen Form eines Bauernhauses, gibt es nicht mehr. Es wurde im März 1981 abgerissen. Die alte Schule von 1886 ist heute Dorfgemeinschaftshaus und das zweite Klassenzimmer ein privates Wohnhaus.

Hof Bauermeister

Zu den ältesten landwirtschaftlichen Betrieben in Heyersum gehört der Hof Bauermeister. Schaut man zurück in seine Geschichte, so findet man im 18. Jahrhundert den prominenten Namen von Brabeck, den man im Landkreis Hildesheim z.B. auch im Zusammenhang mit dem Barockschloss in Söder kennt.

Angehörige der von Brabecks aus Westfalen kamen im 17. Jahrhundert nach Hildesheim und bekleideten hohe geistliche und weltliche Ämter, hatten aber auch ein ausgeprägtes Interesse an industriellen Unternehmungen. Sie waren beispielsweise im Besitz eines Kupferwerks und einer Kupferhütte bei Olpe, eines Kohlebergwerks in Mehle, den Eisenhütten in Dassel und Dörnten und auch der Saline in Heyersum.

Da die katholische Familie von Brabeck die Gottesmutter besonders verehrte, stellte sie ihr Schloss in Söder und viele ihrer Besitztümer durch das Anbringen von Madonnentafeln unter den Schutz Marias.

Der Entwurf der Madonnentafeln stammt aus der Werkstatt der berühmten Barockschnitzerfamilie Düringer und zeigt die Madonna mit Kind in einem Strahlenkranz und die Inschrift Subtuum praesidium (lat. für Unter deinem Schutz) sowie das Wappen der von Brabecks mit drei Wolfsangeln und das der Ehefrau Freiin F. von Kerckrink.

Das Madonnenbild von Söder wurde später nach einer Restaurierung in Sarstedt am dortigen katholischen Pfarrhaus angebracht, andere Tafeln findet man aber noch heute u.a. in Mehle und Dörnten, an einem Gebäude der Saline in Heyersum, aber auch an der Außenwand des Wohnhauses Bauermeister.

Das Madonnenbild am Hof Bauermeister unterscheidet sich vom ursprünglichen Erstentwurf jedoch in einer Einzelheit. Anstatt der beiden Wappen sind hier die Jahreszahlen 1731 und 1761 zu lesen, die sich folgendermaßen erklären lassen:

Im 18. Jahrhundert war der Hof im Besitz der Familie von Brabeck. Diese verkaufte ihn 1731 an J.H.Sander aus Algermissen und 1761 wiederum übernahm den damals hochverschuldeten Köterhof dessen Schwiegersohn Johann Christoph Bauermeister. Aus den Aufzeichnungen von Clemens Ferdinand Bauermeister geht hervor, dass es sich bei dieser Tafel nicht um einen Erstabguss handelt, sondern dass die Familie für diesen Hof in Heyersum zum Andenken an den Jahrhundertwechsel und an das Jahr der Erwerbung des Stammhofes ein Votivbild anfertigen ließ. Das Bild wurde von dem auf hiesiger Saline befindlichen in der Eisengießerei Elze 1901 abgegossen.