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Interessant + Wissenswert

Das gibt's so nur bei uns

Karnevalshochburg Weenzen

Dass es in Weenzen ein lebendiges Vereinswesen gibt, wird auch an anderer Stelle beschrieben. Aber dass sich ausgerechnet in Weenzen weit entfernt vom Rheinland eine weitere Karnevalshochburg entwickelt hat, muss schon besonders erwähnt werden.

Tatsächlich ist Weenzen ab dem 11.11. eines jeden Jahres Karnevalshochburg, einzigartig im Landkreis Hildesheim, vermutlich sogar in Niedersachsen – und weit über die Dorfgrenzen bekannt!

Was Mitte der 1950er Jahre ganz harmlos mit gemütlichem Beisammensein der Frauen des DRK-Ortsvereins am Rosenmontag begann, hat sich von 1958 bis heute langsam aber sicher zu einem Karnevalsverein entwickelt, dem sich einfach niemand im Ort entziehen kann.

Lediglich beim Elferrat musste man Zugeständnisse machen, denn aus Platzgründen war schon im mittlerweile geschlossenen Ortsgasthof und ist auch auf der Bühne der Weenzer Mehrzweckhalle nur Platz für sieben gestandene Karnevalisten. Ansonsten kann man sich mit den Vereinen in Aachen, Köln und Mainz aber getrost messen lassen.

In den Karnevalstagen im Februar sind alle Generationen auf den Beinen und wie anderswo wird auch hier schon das ganze Jahr im voraus geplant und geübt. Drei bis vier Sitzungen werden, von den Jüngsten bis zu den Ältesten, abgehalten: Prunksitzung, Kinderkarneval, Seniorenkarneval und die Galasitzung am Rosenmontag. In allen Altersklassen gibt es eine Garde mit Funkenmariechen, ein Prinzenpaar und Tanzpaare. Seit Jahrzehnten werden Kostüme genäht, gepflegt und von Generation zu Generation weitergegeben. Über mangelnden Nachwuchs kann man sich in Weenzen nicht beklagen und in der Dorfchronik wird glaubhaft berichtet, dass viele Akteure, die schon als Minis auftraten, noch immer aktiv sind.

Das gibt es tatsächlich nur hier – Weenzen Ellaa!


Spuren von historischen Produktionsstätten

Alte Ziegelei

Zu finden: Ziegeleistr.

Im Jahr 1890 nahm die Ziegelei der Familie Vespermann die Produktion besonders leichter und poröser Hohlziegel auf. Nach einem Brand im Jahre 1924 wurde die Ziegelei jedoch nicht wieder aufgebaut und die Familie verkaufte das Gelände an eine Siedlungsgesellschaft. In den Folgejahren erwarben Weenzer Bürger dort Grundstücke, auf denen Häuser entstanden, für die sie zum Teil alte Backsteine aus der Ziegeleiruine verwendeten. Heute erinnert nur noch ein Straßenschild an die Ziegelei in Weenzen.

Ehemalige Gipsbrennerei

Zu finden: Duinger Str.

Anders erging es der Gipsbrennerei von Weenzen, in der noch bis Anfang des 21. Jh. produziert wurde.

Nachdem man den Gipsabbau in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg einstellte, entwickelte sich die ehemalige Gipskuhle zur Freude der Weenzer Bürger bis 1934 zu einem Badesee, den man im Ort den Kleinen Königssee nannte und an dessen Ufer es für einige Jahre eine Waldschänke gab. Nach dem 2. Weltkrieg bekundete der Duinger Fabrikant Niemeyer jedoch die Absicht, den Gipsabbau wieder aufzunehmen, wofür der Weenzer Gemeinderat ihm 1947 die Genehmigung erteilte. Dafür musste das Wasser des Kleinen Königssees wieder abgelassen werden. Fortan wurden die gewonnenen Gipssteine durch einen neu entstandene Tunnel per Diesellok und Lore über eine Rampe zur Gipsbrennerei von Weenzen transportiert und dort weiterverarbeitet. Die Brennereigebäude mit hohem Schornstein sind bis heute erhalten geblieben. Man passiert sie, wenn man in Weenzen von der B240 auf die Landstraße nach Duingen abbiegt.