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Kulturaustausch in Chemnitz

Chemnitzer Appell als Ergebnis vom 4. Kongress der Freien Kultur

Der IQ - Interessengemeinschaft Kultur Hildesheim e.V. informiert:

vom 10. bis 12. Oktober fand in Chemnitz der 4. Kongress der Freien Kultur der ehemaligen Bewerberstädte zur Kulturhauptstadt Europas 2025  statt. Vertretende aus Nürnberg, Hildesheim, Hannover, Magdeburg, Zittau und Chemnitz kamen zusammen, um Bilanz zu ziehen und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln. Eine Hildesheimer Delegation mit sechs Kulturschaffenden aus Stadt und Landkreis nahm daran teil. Wir von den beiden Hildesheimer Vereinen IQ – Interessengemeinschaft Kultur e.V. und das Netzwerk Kultur & Heimat e.V. haben den Kongress in den letzten Monaten intensiv mit vorbereitet.

Im Mittelpunkt des Kongresses stand die Frage, was von den Bemühungen der Bewerbungen geblieben ist und wie sich Freie Kultur heute verorten kann. Neben einer Bestandsaufnahme diskutierten die Teilnehmenden gemeinsam die eigenen Werte, Positionen und neue Formen der Zusammenarbeit. In verschiedenen Arbeitsgruppen betrachteten sie unter anderem die Freie Kultur in Zahlen - regionale Kulturperspektiven zwischen Gießkanne und Exzellenz-Förderung sowie die Möglichkeiten der Solidarität und Kooperation: Wie können freie und institutionelle Kulturakteure künftig zielgerichteter zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen?

Diskutiert wurde außerdem, ob es nach der Magdeburger Erklärung von 2018 ein neues, an Politik und Verwaltung gerichtetes Statement braucht. *Als Ergebnis des Kongresses wurde deshalb gemeinsam der Chemnitzer Appell formuliert . Der Austausch in Chemnitz machte aber auch deutlich, dass die Voraussetzungen für die freie Kultur in den Kommunen sehr unterschiedlich sind. Das sächsische Kulturraumgesetz gilt als Vorbild, es regelt zur Unterstützung der Kommunen die Finanzierung der nicht-staatlichen Kultureinrichtungen in Sachsen. Solche Regelungen auch in anderen Bundesländern einzuführen ist folglich eine weitere Forderung des „Chemnitzer Appells".

Der Kongress endete am Sonntag, den 12. Oktober mit einer gemeinsamen Aktion am Karl-Marx-Monument. Gezeigt wurde eine Performance, bei der nur noch ein letzter Stuhl für die freie Kultur übrigblieb: ein Sinnbild für wachsende Herausforderungen. Der danach verlesene „Chemnitzer Appell" soll ein Aufruf an Politik und Gesellschaft sein. Er richtet sich an Kommunen und Bundesländer. *Kulturschaffende aus ganz Deutschland sind aufgerufen, ihn nach der Erstunterzeichnung in Chemnitz mit ihrer Unterschrift zu bekräftigen. Ihr auch - macht mit und unterzeichnet, damit wir ein starkes Signal senden können!*

Der „Chemnitzer Appell“ und Informationen zum Kongress sind abrufbar unter https://kongress-freie-kultur.nkjc.de. Auf dieser Seite ist auch eine Unterzeichnung des Appells möglich.

Der Chemnitzer Appell wurde von uns auch an alle politischen Fraktionen aus Stadt und Landkreis versendet.

Wir möchten betonen, dass natürlich nicht alle im Appell formulierten Forderungen in Hildesheim bisher nicht (in Ansätzen) bedacht bzw. umgesetzt sind. Wir konnten gerade beim Thema Vernetzung Hildesheim als Vorbild präsentieren.