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Draußen in der Natur


Gärten und Parkanlagen

Pfarrgarten am historischen Pfarrhaus

Zu finden: Hildesheimer Straße 1

Der Eigentümer und Bewohner des alten Pfarrhauses in Nette pflegt und nutzt auch in besonderem Maße den alten Pfarrgarten mit schönem alten Baumbestand, u.a. einer mächtige Zypresse, einem Ginkgo und einem Tulpenbaum sowie einer Teichanlage mit natürlichem Quellwasserzulauf. Im Rahmen der Initiative "Offenen Gartenpforte" war er schon mehrfach im Sommer Gastgeber. Mit mehrere Sitzecken lädt er seine Gäste dann zum Verweilen ein. Dabei erklingt Musik im Pavillon am Teich. Im Verlaufe dieser Tage findet hier außerdem eine Ausstellung handgefertigter Kerzen aus Nette statt.


Biotope

Rottebach

Der etwa 5 km lange Rottebach hat seine Quelle nordwestlich von Bültum östlich der K 315. Er fließt in östlicher Richtung, unterquert südlich von Nette die B 243 und fließt durch Werder. Er mündet am nordöstlichen Ortsrand von Werder in die Nette, einen Nebenfluss der Innerste.

Das Gebiet des nach diesem Bach benannten Biotops liegt zwischen Bültum und Nette  nördlich des Rottebaches und grenzt westlich an einen Feuchtbiotop der Realgemeinde Nette an. Es handelt sich um ein Feuchtwiesengelände mit artenreicher Heckenrandbepflanzung. Im mittleren Teil befindet sich ein ausgedehnter Altschilfbestand  links grenzen einige angelegte Tümpel an. Diese zeichnen sich durch periodisch wechselnde Wasserstände aus. Im Bereich der Tümpel wachsen einige Weiden, die z. T. als Kopfweiden entwickelt werden. Im Schutzgebiet Rottebach und dem näheren Umfeld kommen regelmäßig mehr als 30 Vogelarten, zum größten Teil als Brutvögel, vor. Etwa 10 Libellenarten, Gras- und Wasserfrosch sowie Berg- und Teichmolch ergänzen die Artenliste.

Naturdenkmäler

In der Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Landkreis Hildesheim sind mehrere Netter Bäume unter Schutz gestellt, um sie langfristig zu sichern und vor nachhaltigen Veränderungen zu schützen.

Zypresse im Pfarrgarten

Zu finden: Pfarrgarten, Hildesheimer Straße 1

Die Zypresse im Pfarrgarten gilt mit ihrem Stammdurchmesser von mehr als 85 cm als seltene Schönheit. (ND- Nr. HI 67)


Ringelbuche

Zu finden: an der B 243 Richtung Söder, auf der Nordseite des Weinbergs kurz vor Ende des Waldes

Eine Ringelbuche, die in Nette auch "Faltinbuche" genannt wird und im Dorfwappen besondere Beachtung findet, gilt mit ihrem Stammdurchmesser von über 93 cm als Seltenheit. Um sie zu entdecken muss man Nette verlassen und der B 243 über den Weinberg folgen. Zwischen Nette und dem zu Söder gehörenden Heidekrug steht sie kurz bevor man den Wald wieder verlässt auf der rechten Seite nicht unweit der Straße. (ND-Nr. HI 68)


Zwei Linden am ehemaligen Friedhof

Zu finden: auf dem ehemaligen Friedhof am nördlichen Dorfrand

Gleich zwei prächtige Linden kann man am alten Friedhof am Nordrand von Nette bestaunen. Ihre Stämme haben einen Durchmesser von mehr als 100 bzw. 120 cm. (ND-Nr. 344)  


Fahneneiche

Zu finden: am Kriegerdenkmal (Weinberg) dem Weg rechts ab bis zum Wald folgen. Die Fahneneiche steht dort am Waldrand

Die über 250 Jahre alte Fahneneiche ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Sie war Start und Ziel eines in den Jahre 1952 bis 1956 auf einem Waldweg zwischen Söder und Nette stattfindenden Reiterfestes, dem sogn. Fahnenjagen. Beim Fahnenjagen (auch als Kranzstechen bekannt) mußten Kränze verschiedener Größe vom galoppierenden Pferd aus mit einem Stab aufgespießt werden. Wer dabei am erfolgreichsten war, bekam eine blaugelbe Fahne überreicht, die er für ein Jahr behalten und bei sich präsentieren durfte. Das Fahnentuch wurde erst vor dem nächsten Fest beim Sieger wieder abgeholt, Stange und Schild aber blieben ihm als Erinnerung.

Eingerahmt wurden die Fahnenjagen von einem einem umfangreichen Programm auf dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Sportplatz.

Wenn auch das Fahnenjagen heute nicht mehr zu den in Nette begangenen Bräuchen gehört, so hat doch die alte und mächtige Eiche am Waldrand ihren Namen behalten.

Wanderwege

Wanderung rund um den Buchberg

Strecke 8km

Dauer etwa 3 Stunden

Start ist am Netter Weinberg in der Nähe des Restaurants. Wer möchte, kann dort parken.

Der Wanderweg beginnt schräg gegenüber am Kriegerdenkmal. Er führt zunächst etwa 1,2 km Richtung Osten am Waldrand entlang. Hier hat man einen schönen Blick über den Ambergau und die Felder. Schließlich zweigt ein Weg nach links ab. Auf diesem durchquert man den Wald bis nach Söder. Oberhalb des Ortes macht der Weg einen Bogen an den historischen Arbeiterhäusern und der Marienkapelle vorbei. Über die Straße „Rießkamp“ geht es weiter zum Waldrand und von dort gut 5 km Richtung Nordosten. Nicht lange, nachdem der dichte Baumbestand sich lichtet, zweigt ein Weg nach rechts ab und führt wieder zur anderen Seite des Waldes. Nach rund 150 m geht es erneut nach rechts ab und man wandert wieder am Waldrand zurück. Nach weiteren 400 m führt der Weg über eine Kurve in den Laubwald hinein und nun geradeaus durch ihn hindurch, bis man dessen Rand wieder erreicht hat. Das Ende der Wanderung verläuft wie der Beginn und endet am Kriegerdenkmal.


Radwege

Strecke: Bockenem – Nette – Holle – Bockenem
Länge: 38 km

Start ist am Hotel Kniep in Bockenem in der Altstadt. Das Stadtrecht existiert seit 1300. Hier gibt es einen großen und schöngestalteten Marktplatz und die gotische Hallenkirche St. Pankratius, eine historische Superintendentur aus dem Jahre 1584. In Bockenem befindet sich auch das bekannte Turmuhren- und Heimatmuseum, das sogenannte Alte Dorf im malerischen Straßenzug Winkel mit Beginenhaus und Heiliggeist-Kapelle. Die prägende Fachwerksubstanz der Altstadt stammt mit wenigen Ausnahmen aus der Zeit nach 1847, als Bockenem zu 90 Prozent eingeäschert wurde.

Weiter geht es nach Königsdahlum. An der Ostseite in exponierter Lage, auf einem Terrassensporn über der Nette, liegt die Stelle der mittelalterlichen Kaiserpfalz Dahlum. Am Fluss steht die historische Mühle, im Dorf am Westrand der Spenglersche Hof, eines der ältesten Bauernhäuser des Landkreises. Die größte Doline Niedersachsens liegt 400 m oberhalb des Verbindungsweges von Königsdahlum nach Hary. Anbei die sogenannte Dillsburg, ehemaliger Alterssitz des Bockenemer Turmuhrenfabrikanten Johann-Friedrich Weule.

In Hary finden Sie ein sehr gepflegtes Ortsbild und einige sogenannte Rübenburgen.

Die Fahrt führt in den Ort Störy mit einem schönen Thieplatz und alter Bauernkirche.

Weiter geht es nach Upstedt, wo auf dem Thieplatz die berühmte 1000-jährige Linde steht. Sehenswert ist auch das hübsche Häuser-Ensemble im Bereich der Dorfkirche.

Nette: Hier gibt es ein Pfarrhaus mit schönem Fachwerk zu bestaunen, ebenso die Dreifaltigkeitskirche mit von Wrisbergschem Wappen über dem Portal und mit sehenswertem Inneren.

Nach circa 5 km erreichen Radfahrer das Wasserschloss Söder, eines der schönsten Barockschlösser Niedersachsens, umgeben von einer großen Parkanlage. Es wurde im Jahr 1742 erbaut und im Jahre 1796 unter Moritz von Brabeck umgestaltet. Um 1800 war es kultureller Mittelpunkt des Hildesheimer Landes.

Der Weg führt weiter zum Schloss (Kloster) Derneburg (km 8,8), das im Jahre 1213 ein Kloster der Augustinerinnen war. Von 1443 bis zur Säkularisation 1803 - mit Unterbrechungen - diente es den Zisterziensern. Es ist eine beschauliche Anlage mit Wirtschaftshof und Fischteichen. Seit 1814 war es im Besitz der Grafen von Münster, die das Kloster zum Schloss umbauten und einen großen Landschaftspark romantisch-klassizistischer Prägung anlegten. Seit 1974 war beides im Besitz des bekannten deutschen Künstlers Georg Baselitz, der hier seinen Wohnsitz hatte und im Schlosspark außerdem ein großes Atelier errichten ließ. Im Jahre 2006 wurde der amerikanischen Kunstsammler Andrew Hall neuer Besitzer.

Ein Hinweis zum Lavespfad und dem Glashaus: Die unter dem Grafen von Münster in Derneburg vorgenommenen Umbauten wurden von dem damals vor allem in Hannover tätigen Baumeister Georg Friedrich Laves geleitet. Er schuf in Derneburg Bauten wie das Schloss, das Glashaus, das Kutscherhaus, die Mühle, die Fischerhäuser, das Mausoleum, den Tempel, schließlich die gesamte Parkanlage. Ein Rundweg erschließt alle diese Objekte. In dem mit einer Restauration verbundenen Glashaus erfährt der Besucher weiteres über die historischen Zusammenhänge.

Die weitere Fahrt führt an Holle vorbei, dem ehemaligen Zentrum des unteren Ambergaus. Hier gibt es ein sehenswertes Heimatmuseum.

Danach geht es weiter nach Sottrum. Am Anfangs des Dorfes liegt am Radweg die Zehntscheune. In der Ortsmitte steht die interessante Barockkirche und zur Nette hin eine ehemalige Mühle.

Der Ambergau-Radweg führt unterhalb der mächtigen mittelalterlichen Burg Wohldenberg vorbei. Sie war im Hochmittelalter Sitz der Ambergau-Grafen. Ihre Zerstörung erfolgte im Dreißigjährigen Krieg, vor allem durch das Heer Piccolominis. Erhalten sind die zu Beginn des vorigen Jahrhunderts wiedererrichtete Vorburg, der 26 m hohe Bergfried und die barocke und weithin bekannte Hubertuskapelle, die aus dem Jahr 1731 stammt.

Sie erreichen das Gut Nienhagen, ein ehemaliges Herrenhaus derer von Bortfeld, die das Gut im 15. und 16. Jahrhundert besaßen (siehe auch den hier vorhandenen Schnitzbalken).

Das Schloss Henneckenrode wurde 1579/80 unter Heinrich v. Salder erbaut. Die sehenswerte Burgkapelle mit Flügelaltar wurde 1597 unter Burchard von Salder erschaffen. Seit 1831/38 dient das Schloß als Waisenhaus, das in der heutigen Zeit von den Franziskanerinnen geführt wird. Sie sehen hier eine sehr markante Schloßanlage mit einem großen Wirtschaftshof und historischer Wassermühle. Das schönes Ortsbild des Dorfes Henneckenrode lädt für einen Augenblick zum Verweilen ein.

In Werder liegt an der Ostseite eine ehemalige Mühle, hier stand einst auch die nicht mehr vorhandene mittelalterliche Wasserburg, von der die Grafschaftsrechte über den Ambergau ausgeübt wurden. Werder wird alljährlich von Hochwassern heimgesucht und leidet dann unter Überschwemmungen. Unterhalb der Nettebrücke und des Reiterhofes liegt weites Wiesenland.

Gegebenenfalls bietet sich ein Abstecher zum ehemaligen Schloss derer von Cramm in Volkersheim an, heute ein DRK-Alten- und Pflegeheim. Die Ortsmitte mit St.-Georgskirche ist sehenswert.

Nach weiteren 2 km führt der Weg zurück nach Bockenem.

Weitere Anregungen für Wanderungen und Radwanderungen findet man im 2023 erschienen Wanderführer von Thomas Dahms und Horst-Dieter Görg. Die Autoren zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, die Kulturlandschaften entlang der Flüsse Nette, Lamme und Gande zu erkunden.

Dahms, Thomas und Görg, Horst-Dieter, An Nette, Lamme & Gande, KulTourLandschaft im Hildesheimer Land & am Harz, Ostfalia Verlag, Osterwieck 2023


Ambergauradweg

Mit einem neuen touristischen Angebot werben die Städte Seesen, Bockenem und Holle zukünftig gemeinsam. Auf 32 Kilometern können Radfahrer jetzt den einheitlich ausgeschilderten „Ambergau Radweg“ erfahren.

Der neue Radweg zwischen Seesen und Derneburg schließt die Lücke zwischen dem Fernradweg R 1 und dem „Innerste Radweg“ und stellt damit eine hervorragende Ergänzung des touristischen Radverkehrsangebots der Region dar.

In einer Projektzeit von nur gut einem Jahr wurden die Voraussetzungen für einen einheitlich ausgeschilderten Radweg geschaffen. Durch die idyllische Landschaft des Ambergaus führt der Radweg von Seesen aus über Rhüden, Bornum, Bockenem, Henneckenrode nach Holle und endet in Derneburg.

32 Kilometer „genussradeln“ sind garantiert. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für unbürokratische interkommunale Zusammenarbeit, auch über Kreisgrenzen hinweg. Der neue Radweg wird nicht nur mit einem Flyer beworben. Aktuelle Informationen gibt es auf der eigenen Internetseite unter www.ambergau-radweg.de. Dort findet man neben der Streckenbeschreibung und GPS-Daten auch aktuelle Informationen zu Veranstaltungen entlang des Radweges.


Weitere Anregungen für Wanderungen und Radwanderungen findet man im 2023 erschienen Wanderführer von Thomas Dahms und Horst-Dieter Görg. Die Autoren zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, die Kulturlandschaften entlang der Flüsse Nette, Lamme und Gande zu erkunden.

Dahms, Thomas und Görg, Horst-Dieter, An Nette, Lamme & Gande, KulTourLandschaft im Hildesheimer Land & am Harz, Ostfalia Verlag, Osterwieck 2023