Interessant + Wissenswert
Sagen und Geschichten
Vom Gluhswans
In allen Dörfern des Landkreises Hildesheim kennt man den Gluhswans. So natürlich auch in Bönnien. Hier erzählt man sich folgende Geschichte: In Bönnien hat der Gluhswanz einigen Leute Gold und Silber gebracht. Dadurch sind sie si reich geworden, daß sie sich alles kaufen konnten, was sie sich wünschen, bloß die Gesundheit nicht.
Der graue Esel
Überall in den Dörfern des Ambergaues weiß man vom grauen Esel zu berichten, denn hier treibt er in der Nacht sein Unwesen. In Bönnien erzählt man sich, dass er sich im Horenstieg beim Dillsgraben, da wo der wilde Jäger jagt, versteckt hält. Dem nächtlichen Wanderer huckt er auf den Rücken und läßt sich schleppen.
Der Riese im Ambergau
Einmal kam ein Riesem vom Harz her durch den Ambergau. Als er an Bönnien vorüber war und an die düstere Straße kam, die nach Störy geht, fühlte er ein Sandkorn in seinem Schuh, er schüttelte es heraus und ging weiter. Bei Upstedt aber fiel er um. Seine Füße blieben hier upp er Stee (auf der Stelle) stehen. Davon heißt das Dorf Upstedt. Der Pansen des Riesen fiel nach Panshausen, einem Gehöft bei Bültum. Der Kopf aber rollte nach Koppstedt, das davon seinen Namen erhielt. Koppstedt ist später zerstört worden, nur der Kopster Bach erinnert heute noch daran.
Das Sandkorn bei der düsteren Straße war ein großer Felsblock. Wenn Botenfrauen aus dem Harz an dem Riesenstein vorbeikamen, um in den Dörfern des Ambergaues Eier einzukaufen, ruhten sie sich hier eine Weile aus und setzten die schwere Kiepen auf den Stein. Wenn sie dann weitergehen wollten, konnten sie die Kiepe gut aufhucken. - Als vor Jahrzehnten der Weg ausgebessert wurde, hat man den Riesenstein zerschlagen.
Von Bodenburg geht der Weg nach Wöllersheim und Lamspringe über den Totenberg. Dieser hat seinen Namen von den Gräbern, die an seinem Abhang liegen. Dort sollen Riesen begraben sein. Noch heute sieht man hier die eingehauenen Gräber der Riesenkinder, die man von denen der Menschen leicht unterscheiden kann.
Schriftgut und Überliefertes
Dorfchronik von Hary, Störy und Bönnien
Für die Zusammenstellung einer Dorfchronik fand sich eine Gruppe von 14 Personen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen, in der jeder der drei Orte einerseits für sich in eigenen Kapiteln, aber bei sich überschneidenden Themen auch gemeinsam vorgestellt werden - ganz im Zeichen einer über mehrere hundert Jahre währenden guten Nachbarschaft. Die Dorfchronik wurde im Jahre 1989 veröffentlicht.
Dorfchronik von Hary, Störy und Bönnien
Arbeitsgemeinschaft Dorfchronik (Verfasser)
Pigge Direkt GmbH
Braunschweig 1989
Lokale Spezialitäten
Die Gaststätte Maas ist ein Familienbetrieb seit mehreren Generationen und über die Grenzen des Dorfes im gesamten Ambergau bekannt. Dass es hier den Bönnier Scheiterhaufen gibt, muss niemanden ängstigen und wer die Gaststätte besucht, kommt garantiert mit dem Leben davon. Beim Bönnier Scheiterhaufen handelt es sich lediglich um ein aus mehreren Schichten bestehendes Gericht, bei dem ein mit einem Spiegelei gekröntes Schweineschnitzel auf einer Portion Pommes Frites oder Bratkartoffeln, Sc. Hollandaise und frischen Champignons thront. Wer sich trotzdem davor fürchtet, findet ausreichend Alternativen auf der abwechslungsreichen Maas'schen Speisekarte.
Für größere und kleine Feiern bietet Familie Maas in ihrem Gasthof ausreichend Platz und lädt im Verlaufe des Jahres zu humorvollen Themenabenden ein.
Alle weiteren Informationen sind auf der Website des Gasthofes zu finden.
Spuren von historischen Produktionsstätten
Schlackenmühle
Zu finden: Zur Schlackenmühle
In der Geschichte des Ambergau sind die Standorte mehrerer Mühlen entlang der Nette bekannt. Von einer Mühle in Bönnien wird ebenso wie von der Kirche in Dokumenten aus dem Jahre 1178 berichtet. Es handelt sich dabei wohl um die Schlackenmühle, die ursprünglich sicher eine Getreidemühle war und in der die Bauern Bönniens, Störys und Harys ihr Korn mahlen ließen. Der Heimatforscher Manfred Kaube konnte aber eindeutige Hinweise dafür finden, dass hier im Mittelalter ebenso Erz aus dem Rammelsberg zur Metallgewinnung verschmolzen wurde. Ausreichende Wasser- und Holzvorkommen im Ambergau begünstigten die Erzverarbeitung und da im Goslarer Raum das Holz und damit die benötigte Holzkohle knapp wurde, nahm man in Kauf, das Erz aus dem Rammelsberg mit Karren nach Bönnien zu transportieren. Umfangreiche Schlackenfelder in der Umgebung der Bönnier Mühle bestätigen zudem, dass hier eine Erzverhüttung stattgefunden hat. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Bönnier Mühle zu ihrem außergewöhnlichen Namen kam. Im Gegensatz zu den Wassermühlen von Bornum, Königsdahlum, Volkersheim und Werder sind die Gebäude der Schlackenmühle jedoch nicht erhalten geblieben. Das Gelände der Mühle ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.