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Gärten und Parkanlagen

Landschaftspark Schloss Derneburg

Der Landschaftspark von Derneburg erstreckt sich über die Innerste hinweg bis nach Astenbeck. Er zählt zu einem der schönsten Naturräume des Hildesheimer Landes und ist Anziehungspunkt für erholungssuchende Ausflügler. Zum Landschaftspark gehören die etwa 14 von der Nette gespeisten Fischteiche, die Rast- und Brutstätte für circa 138 Vogelarten bieten.

Der ursprünglichen Landschaftsgarten Laves nach englischem Vorbild ist heute jedoch nur noch in Teilen zu erkennen. Zwar sind die Gebäude im Park erhalten geblieben, die auf Wunsch des Grafen zu Münster angelegten Blickachsen aber sind weitgehend zugewachsen und eine auf den Tempel im Wald zuführende Eichenallee wurde nach dem 2. Weltkrieg komplett abgeholzt.

Lavespfad

Der rund um das Derneburger Schloss führende Lavespfad ist ein 2,5 Kilometer langer Spazierweg, der im Zusammenhang mit der Gestaltung des englischen Landschaftsgartens nach den Plänen von G.L.F. Laves ab 1827 entstand. Er führt durch die verwunschene Natur und den Wald von Derneburg und vorbei an einem Tempel, einem Mausoleum und dem Glashaus. Im Norden des Schlosses folgt man ihm entlang an mehreren Fischteichen vorbei an einem alten Waschhaus, der Derneburger Wassermühle und über die Lavesbrücke.

Führungen über den Laves-Kulturpfad sind bis zu einer Gruppengröße von 35 Personen möglich. Sie dauern etwa 1,5 bis 2 Stunden und können unter der Telefonnummer 0 50 62 / 90 84 84 gebucht werden.

Übrigens: Pünktlich zum ersten Advent steht am Lavespfad neben einer geschmückten Tanne ein kleiner leuchtendroter Briefkasten. Hier können Kinder ihre Wünsche an den Weihnachtsmann einwerfen und sich später auch bei diesem bedanken. Die Idee eines Derneburger Bürgers wird begeistert angenommen und dieser freut sich über die zahlreichen Briefe und manche kleine Überraschung. Das Erfüllen der Wünsche überlässt er allerdings dem Weihnachtsmann ...

Astenbecker Turm

Wohn- und Aussichtsturm

Äußerer Grenzpunkt des Derneburger Landschaftsgartens ist der Astenbecker Turm, an dessen Planung und Ausführung Ernst Graf zu Münster seit 1836 arbeitete (Fertigstellung: 1837). Auf der vom Park gegenüberliegenden Seite des Innerstetals, wo das ansteigende Gelände in einer rahmenden Hügelkette ausläuft, erbaute Münster auf der Höhe des Ortsberges, in beherrschender Lage über dem Tal, einen Wohn- und Aussichtsturm. Er gestattete von der Gegenseite her einen Blick von außen auf den Landschaftsgarten mit dem Vorwerk Astenbeck im Tal, dem Schloss auf halber Höhe über dem Tal, dem Tempel auf der Höhe des Donnerberges und ab 1840 auch auf die Pyramide am Westhang dieses Berges. Wie wichtig Münster der Bau des Turmes war und wie er noch kurz vor seinem Tod zu einem seiner Lieblingsplätze wurde, hat die Frau Münsters, Gräfin Wilhelmine, in ihrem Tagebuch überliefert.

Auf einer achteckigen Grundfläche erhebt sich in drei sich leicht verjüngenden Stockwerken ein in sorgfältig geschnittenen Sandsteinquadern aufgeführter Turm von ca. 15 m Höhe. Die südliche Schauseite nimmt in der untersten Etage eine schlichte Tür mit Rundbogenrahmung auf. Während die mittlere Etage in der Achse des Baus ein einzelnes Fenster aufweist, das zur Belichtung der Treppenanlage diente, nimmt die oberste ein Turmzimmer auf, das mit drei Fenstern nach Süden, Südwesten und Südosten blickte und damit die Aussicht auf die ganze Breite des Derneburger Landschaftsgartens erlaubte. Die Ausrichtung des Turmes geht dabei nicht direkt auf das Schloss, das Tempelchen oder das Vorwerk Astenbeck, sondern zielt auf die spannungsvolle Mitte zwischen Tempelchen und Pyramide.

aus: Nicolaus Strube: „Ästhetische Lebenskultur nach klassischen Mustern“

Heute ist der Turm eine Ruine, die nicht begehbar ist. Zu erreichen ist sie über den Weg, der durch die kleine Siedlung in Astenbeck am Waldrand Richtung Autobahn führt. Von hier aus geht es ohne einen eindeutigen Weg rechts nach oben auf den Kamm des Wäldchens, auf dem der Turm steht.