Wie ein Osse zur Rose wurde
Vor der Verkoppelung und noch viel früher sah es in unserem Dorfe Nordstemmen ganz anders aus als heute. Die schöne Hauptstraße war damals ein Graben, in dem die Dorfbeeke floss. Der eigentliche Ort, ein echtes Bauerndorf noch, reichte nur bis zur jetzigen Hausnummer 66 und wurde Poggende genannt, weil das Gelände sehr sumpfig war und abends die Poggen (Frösche) dort ihr Konzert machten.
Der Bauer, der hier wohnte, hieß Poggenbiuerosse: denn der Name Biuerosse war hier im Dorf verbreitet, und deshalb hatte fast jeder einen ähnlichen Bei-, Über- oder Terneidsnamen.
Ein Abstamm aus dieser Ahnenreihe, der sich jetzt Buerose nennt, erklärt die Entstehung seines Namens auf folgende Weise:
Früher haben hier die Bauern meistens mit Ochsen geackert. Als einmal ein Bauer mit seinem Ochsen pflügte, liefen sie ihm weg. Um sie wieder zum Halten zu bringen, rief er: Brr Osse, brr Osse! Von der Zeit an hieß der Bauer Brosse. Aus diesem Namen wurde später in einer Urkunde vom Jahre 1777 Burrose und darauf Burose. So verwandelte sich mit der Zeit ein Osse in eine Rose.