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Einwohner von Königsdahlum wollen vor nicht allzulanger Zeit auf dem Berge, wo die Königspfalz gestanden hat, Spuren von Schatzgräber gefunden haben. Die Schatzgräber hatten sich einen Baum ausgesucht, auf dem Mispeln wuchsen. Im Kreise um diesen Baum hatten sie weiße Stäbe gesteckt, an denen Zaubersprüche befestigt waren. Auch die Erde war an dieser Stelle aufgewühlt. Aber alles deutet darauf hin, daß sie den Schatz nicht fanden, von dem Platz aber in größter Eile geflohen waren und ihr Zaubergerät zurückgelassen hatten. Der böse Dämon wird sie vertrieben haben, als sie beim Graben einen Fehler machten. - Man weiß in Königsdahlum, daß im Kanzacker bei der Königspfalz unter der Erde Keller sind, die man in den Felsen gehauen hat. In diesen Kellern ruhen reiche Schätze von Gold und Silber, aber die Eingänge sind verschüttet, und der Pflug geht darüber hin. Als die Stätte aber noch mit Gestrüpp bewachsen war, kam ein Mann in einer glücklichen Stunde dahin, fand den Eingang offen und sah es in dem dunklen Loch blinken und blitzen. Er ging langsam und zögernd hinein. Als er aber die Hand ausstreckte, um einen goldenen Becher zu greifen, waren alle Schätze verschwunden. Die Glücksstunde war gerade zu Ende.

Im Eckersberge bei Königsdahlum ruht ein goldener Altar, der in der Silvesternacht sichtbar wird.