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Berühmte Persönlichkeiten

Gottfried von Cramm

Deutscher Tennisspieler

Seit 1911 ist der Name von Cramm eng mit Brüggen verbunden. In jenem Jahr verstarb Ernst von Steinberg. Erbin war seine älteste Tochter Jutta. Diese war seit 1905 verheiratet mit Burghard Freiherr von Cramm und somit gingen die gesamten von Steinberg’schen Besitztümer in Brüggen, Bodenburg, Wispenstein und Harbarnsen auf die Familie von Cramm über. Das Ehepaar von Cramm hatte sieben Söhne, die im Schloss Brüggen aufwuchsen.

Zu einer besonderen sportlichen Berühmtheit wurde ihr im Jahre 1909 drittgeborener Sohn Gottfried. Gottfried begann im Alter von 11 Jahren mit dem Tennisspiel und nahm schon vier Jahre später erfolgreich an der Deutschen Tennis-Juniorenmeisterschaft im Doppel teil.

Nach dem Abitur im Jahre 1928 zog er zum Jura-Studium nach Berlin, spielte dort weiterhin Tennis und gehörte schon ein Jahr später zu den besten zehn Spielern der deutschen Rangliste. 1931 gewann er seinen ersten internationalen Titel und brach mit 21 Jahren sein Studium zugunsten des Tennisspiels ab. Als erster Deutscher und unter dem Namen „Tennis-Baron“ bekannt, erreichte er das Finale in Wimbledon, Ende der 1930er Jahre war er der erfolgreichste und populärste Sportler Deutschlands und belegte bis 1937 Platz 2 der Weltrangliste.

Als er 1938 gemeinsam mit weiteren Spitzensportlern von einer Sport-Weltreise nach Deutschland zurückkehrte, wurde wegen des Verstoßes gegen den auch als „Schwulenparagraph“ bekannten und erst 1994 aus dem Deutschen Strafgesetzbuch gestrichenen §175 verhaftet, angeklagt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach vorzeitiger Haftentlassung verweigerte man ihm 1939 als Vorbestraftem trotz seiner andauernden sportlichen Erfolge die Teilnahme am Wimbledon-Turnier. 1940 wurde Gottfried von Cramm zur Wehrmacht einberufen, eine Offizierslaufbahn wurde ihm wegen seiner Vorstrafe aber verwehrt. Nach schweren Erfrierungen an beiden Beinen erhielt er 1942 zunächst Heimaturlaub von der Ostfront und wurde dann als „unzuverlässiges Element“ aus der Wehrmacht entlassen.

Nach dem 2. Weltkrieg setze er seine Tennislaufbahn fort und wurde 1947 und 1948 zum ersten Sportler des Jahres in Deutschland gewählt. Er war einer der Mitbegründer des Deutschen Tennis Bundes (DTB) und sein Engagement für den Sport sorgte maßgeblich dafür, dass der DTB 1950 in den Internationalen Tennisverband (ITF) aufgenommen wurde. Im Alter von fast 42 Jahren nahm er 1951 noch einmal am Einzelwettbewerb in Wimbledon teil, sein letztes Davis-Cup-Match bestritt er 1953.

1948 wurde er Besitzer des Rittergutes Wispenstein bei Alfeld, wo er seinen Wohnsitz nahm.

1951 gründete er eine Importfirma für ägyptische Baumwolle, 1976 kam er während einer Geschäftsreise bei einem Autounfall in der Nähe von Kairo ums Leben.

Gottfried von Cramm war in erster Ehe mit der Baronesse Elisabeth von Dobeneck und in zweiter Ehe mit der amerikanischen Woolworth-Erbin Barbara Hutton verheiratet. Beide Ehen wurden geschieden.

Der für Fair Play bekannte von Cramm spielte 101-mal für Deutschland im Davis-Cup und konnte dabei 82 Spiele im Einzel und Doppel gewinnen. Er nahm erfolgreich an zahlreichen internationalen Tennisturnieren und -Wettkämpfen wie in Wimbledon, den French Open und US Open teil und wurde 1977 posthum als erster Deutscher in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.

In seinem Heimatort Brüggen war Gottfried von Cramm sehr beliebt. Auf Initiative des Ortsheimatpflegers und Museumsleiters widmete das ehemalige Heimatmuseum in Brüggen dem „Tennis-Baron“ zu seinem 40. Todestag eine eigene Ausstellung. „Er war ein überaus freundlicher Mensch und hatte für jeden ein Lächeln übrig“, erinnert sich Werner Sührig noch heute.

Hans-Christian Drömann

Theologe der Ev. luth. Kirche Deutschland

Hans-Christian Drömann (* 31. Mai 1932 in Hildesheim; † 19. Juni 2018 ebenda) war ein lutherischer Theologe und Landessuperintendent für den Sprengel Lüneburg der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers sowie Abt des Klosters Amelungsborn und von 1959 bis 1971  Pfarrer in der ev. luth. Kirchengemeinde in Brüggen.

Drömann hatte ab 1951 ein Studium der Theologie und Kirchenmusik an verschiedenen deutschen Universitäten absolviert und legte 1956 das erste Theologische Examen ab. Seine Vikarszeit verbrachte Drömann in der ev. Studentengemeinde in Göttingen und besuchte von 1957 bis 1959 das Predigerseminar in St. Michaels in Hildesheim. Nach dem zweiten Theologischen Examen trat er die Pfarrstelle in Brüggen an und promovierte im Jahre 1962 zum Doktor der Theologie.

1971 wurde Drömann Pastor der Kirchengemeinde Bockenem und Superintendent des Kirchenkreises Bockenem. Im Jahre 1988 erhielt Drömann die Berufung zum Landessuperintendenten für den Sprengel Lüneburg der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Dieses Amt übte er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1997 aus. Von 1996 bis 2002 war er 57. Abt des Klosters Amelungsborn. In zahlreichen Nebentätigkeiten setzte Drömann sich insbesondere für die Kirchenmusik und die Arbeit ev. Kirchenchöre ein und war Verfasser bzw. (Mit-)Herausgeber von Veröffentlichungen zu Hymnologie und Liturgik, insbesondere zum Evangelischen Gesangbuch.

Hans-Christian Drömann lebte zuletzt und bis zu seinem Tode in seiner Geburtsstadt Hildesheim.

Norbert Klora

Deutscher Künstler

Norbert Klora wurde 1955 in Brüggen geboren. Von 1972 bis 1975 machte er eine Ausbildung zum Lithographen und studierte zwischen 1977 und 1981 an der Fachhochschule Hildesheim Kommunikationsgestaltung mit Examen zum Dipl.-Designer.

Heute ist Klora ein international anerkannter Künstler, der sein Werk weltweit ausstellt.

Im Jahr 2002 erhielt er die Einladung zum offiziellen Rahmenprogramm der Documenta11 in Kassel. Der von Klora in der Malerei geprägte Begriff „Präfiguration“ war 2002 Mittelpunkt eines umfangreichen Projektes mit der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Klora ist Geschäftsführer des Ateliers für Reproduktionstechnik und visuelle Kommunikation in Hannover.

Weitere Informationen sind zu finden unter www.discover-art-germany.com