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Schutzengel am Bein

Ich, Konrad Aselmeyer, wurde im Oktober 1948 mit einem vollen Rübenwagen überfahren. Es war im Oktober 1948, als wir den Trecker von Karl Vollmer hörten, der mit zwei voll beladenen Rübenwagen vom Felde kam.

Als er bei uns vorbeifuhr, kletterten wir auf den zweiten Ackerwagen, beziehungsweise auf Deichsel und Schwengel. Ich setzte mich auf den Schwengel. Als dieser plötzlich umschlug, fiel ich hinunter, direkt zwischen die mit Eisen bereiften Räder, so dass das Vorderrad über beide Beine fuhr.

Als das Hinterrad kam, zog ich schnell die Beine ein (oder die Schutzengel haben die Beine rein geschoben), sodass das Hinterrad nicht mehr über meine Beine fahren konnte.

Nach dem ersten Schrecken halfen mir Albert und Walter wieder hoch und wie durch ein Wunder: ich konnte noch gehen!

Als ich nun nach Hause kam, sah aber meine Mutter, dass mit mir etwas nicht stimmte. Sie zwang mich, zu sagen, was ich angestellt hatte.

Als ich am nächsten Tag untersucht und geröntgt wurde, zeigte sich, dass das rechte Schienbein fünf mal gesplittert war und das linke zeigte einen gewaltigen Bluterguss, welcher erst nach eineinhalb Jahren wieder zugeheilt war.

So kann ich nur sagen, dass ich großes Glück im Unglück hatte: Dank meiner Schutzengel.