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Bugenhagen-Denkmal / Hildesheim

Bugenhagen-Denkmal / Hildesheim
Andreasplatz
Hildesheim


Allgemeine Informationen

Aus der Ferne betrachtet, ragt auf dem Andreasplatz das Bugenhagen-Denkmal wie ein Leuchter empor, dessen Flamme durch ein Kruzifix ersetzt ist. Dieser Leuchter zeigt sich im Detail als ein aus Pflanzenranken gebildeter: Der Fuß entsteht durch dicht verwobenes Buchenlaub, die Säule aus Ähren, Weizen, Weinlaub und Weintrauben.

Der Leuchtkörper hält drei Öffnungen bereit, in welchen biblische Szenen plastisch dargestellt sind. In der obersten Szene wird Jesus' Geheiß, Zachäus solle vom Baum herabsteigen, dargestellt (Luk. 19,5), in der mittleren Szene die Fußwaschung (Joh. 13,1-11) und in der untersten Szene die Heimkehr des verlorenen Sohns (Luk. 15,20). In den Leuchterfuß sind hingegen drei Medaillons eingearbeitet, auf welchen in Hochreliefs der Dienst der Kirche und der christlichen Gemeinde dargestellt ist: einerseits die Predigt, andererseits die Taufe und das Abendmahl und schließlich die Diakonie.

Der insgesamt 7,5 Meter hohe Bronzeguss-Leuchter fußt in einem flachen Brunnenbecken, das sich kreisförmig um ihn schließt. Am Rande dieses Beckens ist eine Bronzetafel angebracht, welche die folgende Inschrift trägt: "Zur Erinnerung an den Reformator Johannes Bugenhagen 1485 - 1558". Bugenhagen war nicht nur enger Mitarbeiter und Freund Martin Luthers, sondern auch einer der wirkungsvollsten Reformatoren in Norddeutschland und Skandinavien. Am 1. September 1542 hielt Bugenhagen in der St. Andreaskirche die erste "evangelische" Predigt Hildesheims. Anlass gaben ihm die Hildesheimer Bürger selbst, denn sie baten den Kurfürsten von Sachsen, einen Prediger aus Luthers Umfeld zu schicken. Darüber hinaus hat Bugenhagen eine Kirchenordnung für Hildesheim geschaffen, die nicht nur eine Gottesdienstordnung enthielt, sondern auch das Schulwesen und soziale Fragen maßgeblich beeinflusste.

Zum Gedächtnis an diesen für die Stadt Hildesheim überaus wirkungsträchtigen Mann wurde das Bugenhagen-Denkmal am Pfingstsonntag 1995 von der "Friedrich-Weinhagen-Stiftung" den Bürgern geschenkt. Der in Schwäbisch Hall geborene Bildhauer Ulrich Henn wurde dafür beauftragt - bekannt gemacht hat dieser sich unter anderem bereits im Sakralraum von St. Andreas mit der Abendmahlgruppe über dem Altar, dem Sandkreuz auf dem Altar, dem Lesepult und darüber hinaus mit dem Portal an der Westseite des Turms der Andreaskirche.

Eine ausführliche Broschüre von Johannes Brockhoff vermittelt detaillierte Informationen über "Das Bugenhagen-Denkmal auf dem Andreas-Kirchplatz in Hildesheim."

(Text: Myriam Naumann/ © Kulturbüro Landkreis Hildesheim)