Nützlich + Praktisch
Kindergärten und Schulen
Im alten Schulgebäude an der Upstedter Straße 10 wurden nicht nur die Netter- sondern auch die Kinder aus Söder unterrichtet. Doch anders als heute wurden diese nicht mit dem Schulbus zur Schule gefahren. Sie mussten ihren Schulweg täglich und bei jedem Wetter zu Fuß bewältigen. Ihr Weg verlief von Söder aus durch den Wald bergauf und auf der anderen Seite des Weinberges wieder hinab. Wer heute dort spazieren geht, kann sich einen kleinen Eindruck von diesem sicher anstrengenden und weiten Schulweg verschaffen und so wie damals die Söder Kinder auf Nette hinunterschauen.
Bis zum 31.3.1966 diente das Fachwerkgebäude aus dem Jahre 1837 nebst Anbau als Dorfschule und Lehrerwohnung im Obergeschoß. Nach dem Verkauf an einen Berliner Gastwirt wurde das ehemalige Klassenzimmer zu einem Gastraum umgebaut und trug von nun an den Namen Gaststätte Ambergau. Diese wurde bis 1989 betrieben. Seitdem ist die alte Dorfschule ein privates Wohnhaus.
Die Schulkinder Nettes besuchen seit 1966 die Grundschule in Bockenem und werden täglich mit öffentliche Verkehrsmitteln dorthin gebracht.
Später wechseln sie an die weiterführenden Schulen in Bockenem, Seesen oder Hildesheim.
Da geht es den Kindergartenkindern des Ortes besser. Sie werden noch immer hier im Ort betreut.
Nach dem Um- und Ausbau des Spitta-Hauses eröffnete sich die Möglichkeit, in den neuen Räumen auch einen Kinderspielkreis einzurichten. Dieser nahm in der Trägerschaft einer Elterninitiative 1975 den Betrieb auf und betreut seitdem von Montag bis Freitag in der Zeit von 8.30 und 12.30 Uhr bis zu 25 Kinder (Weinbergschnecken) aus Nette und den Dörfern der Umgebung in einer Gruppe. Regelmäßig finden Waldwochen oder Besuche der örtlichen Jägerschaft und der Feuerwehr und außerdem eine musikalische Frühförderung der Kinder in Zusammenarbeit mit der Hildesheimer Musikschule statt.
Seit dem 1.12.2016 haben die Weinbergschnecken den Status eines Kindergartens, was für die Organisation der Einrichtung keine nach außen ersichtlichen Änderungen zur Folge hat, aber höhere finanzielle Zuschüsse verspricht. Und die sind, neben aller ehrenamtlichen Unterstützung der Eltern und für eine weiterhin zuverlässige Arbeit und Betreuung der Kinder sehr willkommen.
Wer Kontakt aufnehmen und mehr erfahren will, kann das tun unter der Adresse
Öffentlicher Nahverkehr
Haltestelle Hildesheimer Straße am Feuerwehrhaus (direkt an der B 243)
Nette ist an das Liniennetz des RVHI angeschlossen. Über die Haltepunkte Bockenem und Bad Salzdetfurth sind weitere Verbindungen Richtung Hildesheim und Seesen zu erreichen.
Die Buslinie 42 fährt über den Weinberg, Wesseln, Groß Düngen, Egenstedt bis zum Hildesheimer Hauptbahnhof.
Weitere Informationen zu den Linien 42 und 411 sind auf der Website des RVHI abrufbar.
Der Nachtsbus
Auch wer weiter draußen im Landkreis wohnt, kann den Abend in der Kreisstadt Hildesheim oder in einem der Nachbarorte verbringen und dabei aufs Auto verzichten: Einfach den „Nachtsbus” nehmen! Er fährt freitags und samstags von 23 Uhr bis 4 Uhr morgens mit seinen neun Linien viele Orte des Landkreises an und bringt Nachtschwärmer sicher und pünktlich zurück nach Hause.
Alles Wissenswerte über dieses Service-Angebot des Regionalverkehrs Hildesheim im Auftrag des Landkreises Hildesheim findet sich hier.
Radwege
Strecke: Bockenem – Nette – Holle – Bockenem
Länge: 38 km
Start ist am Hotel Kniep in Bockenem in der Altstadt. Das Stadtrecht existiert seit 1300. Hier gibt es einen großen und schöngestalteten Marktplatz und die gotische Hallenkirche St. Pankratius, eine historische Superintendentur aus dem Jahre 1584. In Bockenem befindet sich auch das bekannte Turmuhren- und Heimatmuseum, das sogenannte Alte Dorf im malerischen Straßenzug Winkel mit Beginenhaus und Heiliggeist-Kapelle. Die prägende Fachwerksubstanz der Altstadt stammt mit wenigen Ausnahmen aus der Zeit nach 1847, als Bockenem zu 90 Prozent eingeäschert wurde.
Weiter geht es nach Königsdahlum. An der Ostseite in exponierter Lage, auf einem Terrassensporn über der Nette, liegt die Stelle der mittelalterlichen Kaiserpfalz Dahlum. Am Fluss steht die historische Mühle, im Dorf am Westrand der Spenglersche Hof, eines der ältesten Bauernhäuser des Landkreises. Die größte Doline Niedersachsens liegt 400 m oberhalb des Verbindungsweges von Königsdahlum nach Hary. Anbei die sogenannte Dillsburg, ehemaliger Alterssitz des Bockenemer Turmuhrenfabrikanten Johann-Friedrich Weule.
In Hary finden Sie ein sehr gepflegtes Ortsbild und einige sogenannte Rübenburgen.
Die Fahrt führt in den Ort Störy mit einem schönen Thieplatz und alter Bauernkirche.
Weiter geht es nach Upstedt, wo auf dem Thieplatz die berühmte 1000-jährige Linde steht. Sehenswert ist auch das hübsche Häuser-Ensemble im Bereich der Dorfkirche.
Nette: Hier gibt es ein Pfarrhaus mit schönem Fachwerk zu bestaunen, ebenso die Dreifaltigkeitskirche mit von Wrisbergschem Wappen über dem Portal und mit sehenswertem Inneren.
Nach circa 5 km erreichen Radfahrer das Wasserschloss Söder, eines der schönsten Barockschlösser Niedersachsens, umgeben von einer großen Parkanlage. Es wurde im Jahr 1742 erbaut und im Jahre 1796 unter Moritz von Brabeck umgestaltet. Um 1800 war es kultureller Mittelpunkt des Hildesheimer Landes.
Der Weg führt weiter zum Schloss (Kloster) Derneburg (km 8,8), das im Jahre 1213 ein Kloster der Augustinerinnen war. Von 1443 bis zur Säkularisation 1803 - mit Unterbrechungen - diente es den Zisterziensern. Es ist eine beschauliche Anlage mit Wirtschaftshof und Fischteichen. Seit 1814 war es im Besitz der Grafen von Münster, die das Kloster zum Schloss umbauten und einen großen Landschaftspark romantisch-klassizistischer Prägung anlegten. Seit 1974 war beides im Besitz des bekannten deutschen Künstlers Georg Baselitz, der hier seinen Wohnsitz hatte und im Schlosspark außerdem ein großes Atelier errichten ließ. Im Jahre 2006 wurde der amerikanischen Kunstsammler Andrew Hall neuer Besitzer.
Ein Hinweis zum Lavespfad und dem Glashaus: Die unter dem Grafen von Münster in Derneburg vorgenommenen Umbauten wurden von dem damals vor allem in Hannover tätigen Baumeister Georg Friedrich Laves geleitet. Er schuf in Derneburg Bauten wie das Schloss, das Glashaus, das Kutscherhaus, die Mühle, die Fischerhäuser, das Mausoleum, den Tempel, schließlich die gesamte Parkanlage. Ein Rundweg erschließt alle diese Objekte. In dem mit einer Restauration verbundenen Glashaus erfährt der Besucher weiteres über die historischen Zusammenhänge.
Die weitere Fahrt führt an Holle vorbei, dem ehemaligen Zentrum des unteren Ambergaus. Hier gibt es ein sehenswertes Heimatmuseum.
Danach geht es weiter nach Sottrum. Am Anfangs des Dorfes liegt am Radweg die Zehntscheune. In der Ortsmitte steht die interessante Barockkirche und zur Nette hin eine ehemalige Mühle.
Der Ambergau-Radweg führt unterhalb der mächtigen mittelalterlichen Burg Wohldenberg vorbei. Sie war im Hochmittelalter Sitz der Ambergau-Grafen. Ihre Zerstörung erfolgte im Dreißigjährigen Krieg, vor allem durch das Heer Piccolominis. Erhalten sind die zu Beginn des vorigen Jahrhunderts wiedererrichtete Vorburg, der 26 m hohe Bergfried und die barocke und weithin bekannte Hubertuskapelle, die aus dem Jahr 1731 stammt.
Sie erreichen das Gut Nienhagen, ein ehemaliges Herrenhaus derer von Bortfeld, die das Gut im 15. und 16. Jahrhundert besaßen (siehe auch den hier vorhandenen Schnitzbalken).
Das Schloss Henneckenrode wurde 1579/80 unter Heinrich v. Salder erbaut. Die sehenswerte Burgkapelle mit Flügelaltar wurde 1597 unter Burchard von Salder erschaffen. Seit 1831/38 dient das Schloß als Waisenhaus, das in der heutigen Zeit von den Franziskanerinnen geführt wird. Sie sehen hier eine sehr markante Schloßanlage mit einem großen Wirtschaftshof und historischer Wassermühle. Das schönes Ortsbild des Dorfes Henneckenrode lädt für einen Augenblick zum Verweilen ein.
In Werder liegt an der Ostseite eine ehemalige Mühle, hier stand einst auch die nicht mehr vorhandene mittelalterliche Wasserburg, von der die Grafschaftsrechte über den Ambergau ausgeübt wurden. Werder wird alljährlich von Hochwassern heimgesucht und leidet dann unter Überschwemmungen. Unterhalb der Nettebrücke und des Reiterhofes liegt weites Wiesenland.
Gegebenenfalls bietet sich ein Abstecher zum ehemaligen Schloss derer von Cramm in Volkersheim an, heute ein DRK-Alten- und Pflegeheim. Die Ortsmitte mit St.-Georgskirche ist sehenswert.
Nach weiteren 2 km führt der Weg zurück nach Bockenem.
Weitere Anregungen für Wanderungen und Radwanderungen findet man im 2023 erschienen Wanderführer von Thomas Dahms und Horst-Dieter Görg. Die Autoren zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, die Kulturlandschaften entlang der Flüsse Nette, Lamme und Gande zu erkunden.
Dahms, Thomas und Görg, Horst-Dieter, An Nette, Lamme & Gande, KulTourLandschaft im Hildesheimer Land & am Harz, Ostfalia Verlag, Osterwieck 2023
Ambergauradweg
Mit einem neuen touristischen Angebot werben die Städte Seesen, Bockenem und Holle zukünftig gemeinsam. Auf 32 Kilometern können Radfahrer jetzt den einheitlich ausgeschilderten „Ambergau Radweg“ erfahren.
Der neue Radweg zwischen Seesen und Derneburg schließt die Lücke zwischen dem Fernradweg R 1 und dem „Innerste Radweg“ und stellt damit eine hervorragende Ergänzung des touristischen Radverkehrsangebots der Region dar.
In einer Projektzeit von nur gut einem Jahr wurden die Voraussetzungen für einen einheitlich ausgeschilderten Radweg geschaffen. Durch die idyllische Landschaft des Ambergaus führt der Radweg von Seesen aus über Rhüden, Bornum, Bockenem, Henneckenrode nach Holle und endet in Derneburg.
32 Kilometer „genussradeln“ sind garantiert. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für unbürokratische interkommunale Zusammenarbeit, auch über Kreisgrenzen hinweg. Der neue Radweg wird nicht nur mit einem Flyer beworben. Aktuelle Informationen gibt es auf der eigenen Internetseite unter www.ambergau-radweg.de. Dort findet man neben der Streckenbeschreibung und GPS-Daten auch aktuelle Informationen zu Veranstaltungen entlang des Radweges.
Weitere Anregungen für Wanderungen und Radwanderungen findet man im 2023 erschienen Wanderführer von Thomas Dahms und Horst-Dieter Görg. Die Autoren zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, die Kulturlandschaften entlang der Flüsse Nette, Lamme und Gande zu erkunden.
Dahms, Thomas und Görg, Horst-Dieter, An Nette, Lamme & Gande, KulTourLandschaft im Hildesheimer Land & am Harz, Ostfalia Verlag, Osterwieck 2023