Spuren von historischen Produktionsstätten
Ehemalige Schachtanlagen Hildesia und Mathildenhall / Munitionsanstalt Diekholzen - MUNA
Schachtanlage Hildesia
Zu finden: Am Westrand des Ortes
Am Bahndamm 3 steht das ehemalige Pförtnerhaus. Hier kann man das private Gelände betreten und nach ungefähr 200 m sieht man links vom Weg eine kleine Plakette im Boden, die den Eingang zum ehemaligen Schacht markiert.
1897 wurde hier mit dem Abbau und der Förderung von Kali begonnen, aber schon 1930 wurde es wegen Absatzschwierigkeiten stillgelegt. Das Zechengelände nördlich von Diekholzen wurde 1898 durch eine Bahnstrecke, die Kleinbahn Marienburg-Hildesia, erschlossen. Die Bahn transportierte Kali und später während des Zweiten Weltkriegs auch Munition vom Schacht zum Bahnberg Marienburg. In Diekholzen wurde dafür die Brücke über die Alfelder Straße errichtet. In der Munitionsanstalt (MUNA) wurden ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs auch Bahnschwellen aus Beton hergestellt. In den 60er Jahren stellte man den Betrieb ein.
1948 wurde die Kaliförderung wieder aufgenommen, jedoch 1959 endgültig eingestellt. Rund 40 Jahre wurde das Bergwerk danach als Reservebergwerk offen gehalten. Nach der Stilllegung wurde der Schacht verfüllt und der Turm gesprengt. Man entfernte die Bahnstrecke, die heute ein beliebter Rad- und Wanderweg ist, der in den Diekholzener Südwald führt.
Die Schachtanlage Hildesia wurde 1937 zusammen mit dem Schacht Mathildenhall an die deutsche Wehrmacht übergeben, die dort eine Heeresmunitionsanstalt (MUNA) errichtete. Hier arbeiteten dienstverpflichtete deutsche Arbeitskräfte, aber auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Es wurde vorwiegend Munition gelagert, aber auch hergestellt, was teilweise eine sehr gefährliche Arbeit war. 1944 gab es hier eine schwere Explosion, bei der 33 Menschen starben. Am Ende des Krieges am 8. April 1945 wurde die Schachtanlage den Amerikanern übergeben.
Nur wenige Gebäude sind noch erhalten, besonders hervorzuheben ist hier das ehemalige Pförtnerhaus an der Schachtanlage Hildesia. Wenn man das Gelände hier betritt, was der Besitzer des Pförtnerhauses auf Anfrage gerne gestattet, kann man nach ca. 200 Metern eine kleine Plakette finden, die auf den Eingang des verfüllten alten Schachtes hinweist. Einige Nebengebäude und das ehemalige Verwaltungsgebäude sind noch gut erhalten und werden heute von verschiedenen Firmen genutzt.
Schachtanlage Mathildenhall
Zu finden: Am Westrand von Diekholzen, ungefähr drei Kilometer westlich vom Hildesia-Schacht.
Der im Hildesheimer Wald gelegene Schacht Mathildenhall ist fast vollständig verschwunden und das ehemalige Zechengelände überwachsen. Auf dem Gelände sind nur noch Fundamente im Wald zu sehen.
Am Ende des Broyhanswegs führt der Weg durch das große Tor und nach ungefähr einem Kilometer gelangt man zum ehemaligen Eingang der Schachtanlage Mathildenhall. Im Gelände sind nur noch Spuren der Anlage zu sehen und auf dem Bohrloch liegt eine große Bodenplatte.
Der Broyhansweg, der zur ehemaligen Schachtanlage Mathildenhall führt, wurde nach dem Hannoveraner Braumeister Cord Broyhan benannt, der schon im 16. Jahrhundert ein würziges obergäriges Bier braute, das zu einer Bierfehde zwischen Diekholzen und Hildesheim führte.
Nähere Informationen zur Besichtigung findet man hier.
Das Pförtnerhaus zur Hildesia-Schachtanlage
Zu finden: Am Bahnberg 3
Nach der endgültigen Stilllegung der Schachtanlage Hildesia blieben nur wenige Gebäude erhalten. Das ehemalige Pförtnerhaus am Ende der Straße Bahnberg am Eingang zur Schachtanlage steht noch. Es ist seit 2007 in Privatbesitz, wird bewohnt und steht unter Denkmalschutz. Man kann bis zum Tor am Bahnberg 3 gehen und es sich von hier aus anschauen.