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Bosch - Zwangsarbeit im Hildesheimer Wald

Bosch - Zwangsarbeit im Hildesheimer Wald
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Telefon: 030/ 618 72 88 (Angela Martin (Autorin)
Telefon: 030/ 612 80 818 (Thomas Irmer (Öffentlichkeitsarbeit)
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Allgemeine Informationen

Über 2.700 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und italienische Militärinternierte waren im Zweiten Weltkrieg in einer Hildesheimer Tarnfabrik des Bosch-Konzerns beschäftigt.

Die Website www.zwangsarbeit-bosch.de wurde am 22. Januar 2016 online gestellt - 74 Jahre nach der Ankunft der ersten polnischen Zwangsarbeiterinnen im Hildesheimer Wald.

„Die ehemaligen ZwangsarbeiterInnen haben uns mit großem Vertrauen ihre Erlebnisse geschildert und uns Dokumente und Fotos überlassen“, schreiben die Autorinnen. „Ihre Erinnerungen ermöglichen die Auseinandersetzung mit einem Aspekt der deutschen Geschichte, der jahrzehntelang absichtlich verdrängt worden ist.“

Bereits seit Mitte der 1990er Jahre befassen sich die Historikerin Angela Martin und die Publizistin Ewa Czerwiakowski mit der NS-Zwangsarbeit und KZ-Außenanlagen. Im Auftrag der Berliner Geschichtswerkstatt veröffentlichten sie 2002 ihre Forschungen über das Bosch-Ausweichwerk I in Kleinmachnow bei Berlin. Auf der neuen Homepage rücken sie nun das Ausweichwerk II im Hildesheimer Wald in den Focus.

1937 als reine Rüstungsfabrik gegründet, erhielt das Werk aus Tarnzwecken den Namen Elektro- und Feinmechanische Industrie GmbH. Später wurde es in Trillke-Werke umbenannt. Hier mussten die ZwangsarbeiterInnen Zubehör für Panzer und schwere LKWs der Wehrmacht fertigen. Ab Oktober 1943 nahmen die Trillke-Werke eine Monopolstellung ein: Alle deutschen Panzer wurden mit elektrotechnischer Ausrüstung aus dem Hildesheimer Wald ausgestattet.

Woher kamen die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter? Wie waren sie untergebracht, wie haben sie gelebt? Und was geschah mit ihnen nach dem Ende des Krieges? Diesen Fragen geht die neue Website nach.

Neun ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter berichten in Videointerviews über die Trennung von ihren Familien, über Angst und Hunger, die unfreiwillige Arbeit in der Fremde und über die Befreiung. Die Berichte werden durch seltene Fotos, persönliche Dokumente und informative Hintergrundtexte zu den Themenkomplexen „Zwangsarbeit“ und „Firmengeschichte“ ergänzt. Die Website versteht sich auch als ein Beitrag für die Erinnerungskultur der Stadt. Außerdem stellt sie vielfältige Materialien für die Bildungsarbeit in Schulen und im außerschulischen Bereich bereit.

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