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An die liebe alte Vaterstadt Gronau am Tage der Eröffnung der Bahn!

Du alter Bau
Auf grüner Au',
Du Denkmal braver Ahnen:
Du lieber, alter Gronau'r Thurm,
Der du getrotzt so manchem Sturm,
Schmück' heute Dich mit Fahnen!

Es gilt ein Fest:
Von Ost und West
Strömt Volk, es mitzufeiern.
Es gild der Bahn, die wir jetzt bau'n,
Die uns verknüpft mit fernen Gau',
Von Schleswig bis nach Baiern.

Ja, weit hinaus
Vom Vaterhaus
Die Dampfes-Züg' und führen,
Die unaufhörlich, nimmer müd'
So fern im Nord, so fern im Süd,
Das Weltmeer selbst berühren.

Glückauf, Glückauf
Zum Siegeslauf
Lebendigern Verkehres,
Der nimmer rastet, nimmer stockt,
Und deutsche Jugend fernhin lockt,
Selbst über Höh'n des Meeres!

Werd' nimmer matt,
Du Vaterstadt,
Auch du nicht, bei solch' Ringen!
Und schenke Gott, dem du vertraust,
Wenn nah und fern manch Sturm erbraust,
Dir Schutz stets und Gelingen!

Und gleichwie dir,
So wünschen wir
Dies auch der Schwester Elze,
Die, ohne Bahn, so manches Jahr
So fremd fast und so fern uns war
Wie Wunstorf oder Seelze.

Trotz Streit und Spott,
Der alte Gott
Muß doch zuletzt stets siegen;
Und wer an Ihn sich treulich hält,
Der siegt mit Ihm, auch in der Welt;
Wer nich, muss unterliegen.

Drum, was du treibst,
Sieh', daß du bleibst
Stets froedlich, trotz des Kampfes:
Der guten, alten zeiten Bild
So freundlich, lieb, und fromm und mild
Selbst in der Zeit des Dampfes.

Das Neue kommt,
Soviel uns frommt;
auf Flügeln des Verkehres:
Wir denken gern der neuen Zeit,
Daß sie manch werthvoll Gut uns beut,
Was nützt, Erfahrung lehr' es!

Doch das, was schön
Auf ew'gen Höh'n,
Laß nimmer dir's entwinden;
Und wo um's Höchste dir wird bang,
Da sing' nur frisch: in edlem Sang
Kann man's von Neu'm stets finden.

Und stärk dich auch
Nach altem Brauch
Mit Turnen und mit Hanteln;
Und ob die Post auch aufhört nun,
Halt' fest, zu Fuß, (du wirst es thun)
Das alte Band mit Banteln!